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24-Stunden-Schwimmen in Querfurt 24-Stunden-Schwimmen in Querfurt: Rekord im warmen Nass

Von Robert Briest 13.08.2018, 07:41
Endlich Platz zum Schwimmen: Steve Theile schwärmt von den nächtlichen Bahnen durch das Querfurter Bad.
Endlich Platz zum Schwimmen: Steve Theile schwärmt von den nächtlichen Bahnen durch das Querfurter Bad. Marco Junghans

Querfurt - Eine nächtliche Runde im Schwimmbad kann teuer werden. Toten-Hosen-Sänger Campino musste das nach einem entsprechenden Selfie in einem Dresdener Bad erfahren. Im Juni kam er nur dank späterer Entschuldigung und Ankündigung einer 5.000-Euro-Spende um eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch herum. Mit derartigen Sanktionen musste Steve Theile nicht rechnen als er Sonntag 0.45 Uhr seine Bahnen im leuchtenden Blau des Querfurter Stadtbades drehte.

Im Gegenteil: Er erntete damit sogar das Wohlwollen von Hausherr Olaf Tobisch. Schließlich war der Bad Lauchstädter der 133. Starter beim diesjährigen 24-Stunden-Schwimmen. Die traditionsreiche Veranstaltung erlebte am Wochenende ihre 23. Auflage. Wie immer galt die Vorgabe: Es muss über die gesamte Zeit immer ein Schwimmer im Wasser sein.

24-Stunden-Schwimmen in Querfurt: Nacht gehört dabei traditionell den Vereinen

Die Nacht gehört dabei traditionell den Vereinen. Theile ist Mitglied bei der Wasserwacht und beim Jugendrotkreuz, das die Geisterstunde abdeckte. „Es war schön endlich mal wieder nachts zu schwimmen. Das ist ja die einzige Chance im Jahr“, schwärmte der 23-Jährige, der seit mehr als einen Jahrzehnt immer dabei ist. Und er habe endlich mal wieder richtig im Becken schwimmen können. Wegen der heißen Tage habe es dafür zuletzt ja kaum Platz in den Bädern gegeben.

Von Hitze war in dieser sternenklaren Nacht allerdings wenig zu spüren. Bei acht Grad Lufttemperatur hüllten sich Teilnehmer und Organisatoren am Rand des immerhin 24 Grad warmen Beckens in dicke Pullover und Jacken. Nur Theile blieb nach seinem Bad unbeirrt beim freien Oberkörper. Es sei doch ganz angenehm. Vom Eisbaden sei er anderes gewohnt.

24-Stunden-Schwimmen in Querfurt: Kühle Nacht tur Teilnehmerzahlen keinen Abbruch

Auch Schwimmmeister Tobisch berichtete, dass die kühle Nacht den Teilnehmerzahlen keinen Abbruch tat. Bis zum Ende am Sonntag um 14 Uhr sprangen insgesamt 256 Schwimmer ins Wasser. Ein neuer Rekord. Auch die Wasserwacht Eisleben beteiligte sich wieder, eine Abordnung zeltete sogar im Bad. Kein Wunder angesichts der Startzeit: „Wir sind von 4 bis 6 Uhr an der Reihe“, erklärte Renate Kunze kurz vor 1 Uhr. Schlafen werde sie bis dahin nicht. „Wir sitzen am Feuer und quatschen.“ Das Warten lohnt sich aus Sicht ihrer Vereinskollegin Kathi Mette: „Allein im Wasser zu sein, ist herrlich.“

Und so werden die Eislebener wohl auch bei der 24. Auflage dabei sein. Die soll passenderweise am 24. August 2019 stattfinden. Bis dahin kann Tobisch ja Campino den Tipp geben, dass man in Querfurt zumindest einmal im Jahr ungestraft nachts ins Freibad darf. (mz)