Wolfsrudel auf der Hexe hat Nachwuchs
Thale/MZ. - "Noch sind die Ohren abgeknickt", sagt Pflegerin Christiane Lessing. "Doch langsam stellen sie sich auf, ein deutliches Zeichen, dass die beiden Wölfe gut vorankommen."
Der Tierpark hat mit den beiden Jungtieren nun sechs Wölfe. Ein älteres Tier musste separiert werden, da sich die anderen nicht mit ihm vertrugen. "Nach einer Beißattacke sind wir eingeschritten, um das Tier nicht zu gefährden", erklärt Tierparkchef Uwe Köhler. Die Jungwölfe werden vom ganzen Rudel betreut, das sei so üblich. Mit den nun sechs Wölfen ist die Anlage so besetzt, wie sie zugelassen ist. Die Tiere haben auf dem 3 500 Quadratmeter großen Areal genügend Auslauf und auch Gelegenheit, sich mal zu verstecken. "Auch eine Beschäftigungstherapie ist wichtig, damit sie sich die Wölfe wohlfühlen", erläutert Christiane Lessing.
Die Komplettierung des Rudels mit den beiden Jungtieren heißt auch, dass die Wölfin sterilisiert wird. "Mehr Tiere passen nun einmal nicht in die Anlage", betont Uwe Köhler. Die Sterilisation wird von einem Zoo-Tierarzt im Herbst in der Praxis des Thalenser Tierarztes Thomas Kühne vorgenommen, der die Tiere auf dem Hexentanzplatz betreut. Erwachsene Wölfe haben ein Gewicht von 50 bis 60 Kilogramm und eine Widerristhöhe von 70 bis 75 Zentimetern.
Die beiden kleinen Wölfe sind derzeit noch ohne Namen. "Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir für sie, wie für viele andere Tiere schon, Paten finden würden", bekennt Tierparkleiter Uwe Köhler. Der Pate könnte dann auch den Namen bestimmen. Eine Patenschaft über ein Jahr für einen Wolf kostet 250 Euro.
Doch nicht nur die Wölfe im Thalenser Tierpark haben Nachwuchs erhalten. Besonders freuen sich Uwe Köhler und seine Mitarbeiter über drei junge Wildkatzen, zwei Schwarzstörche und drei Waldohreulen. Alle drei Tierarten sind selten und stehen unter besonderem Schutz. Bei der Waldohreule hat sich erstmals nach fünf Jahren wieder Nachwuchs eingestellt. Die Wildkatzen sollen nach Möglichkeit ausgewildert werden, während ein Schwarzstorch zum Tausch gegen eine Auerhenne vorgesehen ist.
In der Regel werden Jungtiere, dazu gehören in diesem Jahr auch Wanderfalke, Mufflon und Rotwild, an andere Tierparks oder an Schaugehege abgegeben. Die Tiere zu behalten ist meist nicht möglich, da kein Platz vorhanden ist.