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Wird dem Stubenberg wieder Leben eingehaucht?

Von FRANK RUPRECHT 23.01.2009, 16:58

GERNRODE/MZ. - "Im Mai dieses Jahres könnten durch die Vereinsarbeit erste Veranstaltungen für die Bürger von Gernrode angeboten", zeigt sich Siegfried Haun, einer der Initiatoren eines noch zu bildenden Fördervereins, der alte Traditionen mit Kulturveranstaltungen auf dem für die Stadt geschichtsträchtigen Stubenberg wieder aufleben lassen will. Und schon im Herbst 2010 könnte eine vollständige Nutzung durch einen neuen Investor und Besitzer wieder zum Alltag des Stubenberg-Hauses gehören.

Steht der konkrete Gründungstermin des Vereins noch nicht fest, ist aber bis spätestens Ende Februar anvisiert, so hat man aber immerhin das Ziel vor den Augen. "Es besteht Handlungsbedarf, damit das Haus nicht dem weiteren Verfall preisgegeben wird. Wie es jetzt droht zu leben, also durch Vandalismus, soll es nicht weiter leben. Das wäre ein Verlust für eines der Wahrzeichen der Stadt. Das Problem Stubenberg soll auf breite Schultern getragen werden", umriss Haun das Vorhaben.

Der künftige Verein setzt auf Schadensbegrenzung, Werterhaltung sowie eine partielle Nutzung, um das Haus für eine Dauernutzung zu empfehlen. Haun rechnet auch mit einem Zeitrahmen von einem Jahr, in dem der Verein massiv wirken muss. "Außerdem müssen wir die ganze Sache ein bisschen in Schwung bringen", macht Haun auf die derzeitige Situation aufmerksam, die zwischen einer Berliner Bank als Gläubigerin und einem potentiellen Interessenten herrscht (die MZ berichtete). Die Forderungen der Bank mit 735 225 Euro übersteigen die Möglichkeiten des Interessenten, weswegen seit einem Jahr in dieser Sache Stillstand herrscht.

Allerdings sind Haun und seine weiteren sechs Mitstreiter, die für eine Vereinsgründung benötigt werden, auch unabhängig vom jetzigen Interessenten weiter auf der Suche nach weiteren Investoren. "Jedes weitere Warten ist eine Verschlechterung der Situation", weiß Haun nur all zu gut, der mit dem Gernröder Peter Jakubeit ein weiteres Fördervereinsmitglied an seiner Seite hat. "Privateigentum und öffentliches Interessen sollen hierbei übereinstimmen. Das Haus muss wieder in die Tourismuskonzeption von Gernrode eingebunden werden", so Jakubeit.

Gernrodes Bürgermeister Detlef Kunze zeigt sich indessen froh über diese Initiative, der er nach Kräften unterstützen will. "Gernrode als Stadt und deren Bürger legen großen Wert darauf, dass das Haus bald wieder als gastronomische Einrichtung für alle offen steht. Der Stubenberg soll künftig wieder in das Stadtbild wie früher gewohnt integriert werden", so das Stadtoberhaupt, das sich noch positiv an die vielen schönen Veranstaltungen zu DDR-Zeiten dort erinnert. Und oft genug hat er bei älteren Ehepaaren Hochzeitbilder angesehen, wo im Hintergrund das Stubenberg-Haus als Ort der Hochzeitsfeier zu sehen war.

Kunze würde sich freuen, wenn der Förderverein sein Ziel umsetzen und schwärmt schon: "Dann könnten wir etliche Veranstaltungen, wie beispielsweise die 470-Jahr-Feier der Stadt oder die 20-jährige Partnerschaft mit unseren französischen Freunden, bei einer Festwoche im Oktober des Jahres begehen."