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Wild-West im Harz  Wild-West im Harz : "Winnetous Sohn" wird in Thale gedreht

Von petra Korn 19.09.2014, 18:16
Szene am Set des Filmes mit Winnetou (Matthias Weidenhöfer), der „aufgeknüpft“ werden soll.
Szene am Set des Filmes mit Winnetou (Matthias Weidenhöfer), der „aufgeknüpft“ werden soll. chris wohlfeld Lizenz

Thale - Letzte Requisiten werden auf der Bühne des Bergtheaters Thale an Ort und Stelle gerückt.

„Winnetous Sohn“ ist der erste Film, der über die Initiative „Der besondere Kinderfilm“ durch die Mitteldeutsche Medienförderung, die Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein, die Filmförderanstalt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Deutsche Filmförderfonds unterstützt wird. Unterstützt werden sollen so Filme für Kinder mit Kindern, für die eigene Drehbücher geschrieben werden.

„Ruhe bitte zum Drehen“, heißt es. Zwei Kinder, einer im Indianer-Gewand, der andere in schwarzer Kleidung, kommen atemlos hinter einem der Felsen hervorgestürmt. „Habt ihr jetzt alle den Text vergessen, oder was?“, brüllt plötzlich ein Mann aus der ersten Zuschauerreihe. Doch das ist keine unliebsame Störung - das Ganze steht im Drehbuch. Denn am Freitag ist das Bergtheater Thale nach Orten in Schleswig-Holstein sowie Bernburg oder Halberstadt in Sachsen-Anhalt (die MZ berichtete) Drehort für den neuen Kinderfilm „Winnetous Sohn“. Hier, auf der Bühne in Thale, das im Film Wolfitz heißen wird, versucht der Junge im Indianer-Kostüm, seinem Traum ein Stück näher zu kommen.

Klein, blass und pummelig

„Winnetous Sohn“, eine Koproduktion von Kinderfilm GmbH, Kinderkanal (Kika) und ZDF, erzählt von Max. Der Zehnjährige spürt, dass er ein Indianer ist. Und so setzt alles daran, die Rolle von Winnetous Sohn bei den Karl-May-Festspielen zu bekommen. Klappt das, wird sich sein Vater daran erinnern, dass auch er immer noch ein Indianer ist, hofft Max. Und dann, so der Wunsch des Zehnjährigen, wird alles wie früher, werden seine getrennt lebenden Eltern wieder zusammenkommen. Doch eher klein, pummelig und blass sieht Max so ganz und gar nicht wie ein Indianer aus.

Humor, Aktion und Herz

Der Filmstoff wurde von Produzentin Ingelore König gemeinsam mit den Drehbuchautoren Thomas Brinx und Anja Kömmerling entwickelt. Regisseur André Erkau, für den es der erste Kinderfilm ist, hatte genau eine Nacht lang Zeit, sich zu entscheiden, ob er den Film machen möchte. Doch so lange brauchte André Erkau nicht: Er habe beim Lesen sofort gesehen, dass es eine tolle Geschichte ist, „wenn sich jemand gegen jede Chance an seinen Traum heranwagt und sich nicht abschrecken lässt“. Doch Max kämpfe nicht nur um seine verrückte Idee einer Hauptrolle bei den Karl-May-Festspielen, sondern auch um seine Familie. „Unter dem großen Humor und viel Aktion liegt sehr viel Herz“, so Erkau.

Um die Rollen der Kinder zu besetzen, wurden monatelang Castings durchgeführt. Den Max spielt der zehnjährige Lorenzo Germeno, der „Winnetou“ schon lange vor den Castings kannte. „Ich bin auch Indianer-Fan“, sagte Tristan Göbel, der Max’ Freund Morten spielt. Im Film hält er zwar nichts von Winnetou und Co., hilft seinem Freund aber dennoch. Beim Casting hatten sich die beiden Jungen bereits kennengelernt, und inzwischen sind sie auch im wahren Leben Freunde geworden.

Im Film spielen Lorenzo und Tristan gemeinsam mit bekannten Schauspielern wie Uwe Ochsenknecht, Armin Rohde und Christoph Letkowski. „Es ist immer wichtiger, Kinderfilme zu machen, die Qualität haben“, sagte Rohde. „Die Kinder werden heute mit so viel Müll zuschüttet.“ Auch Uwe Ochsenknecht hat viel Spaß beim Drehen von Kinderfilmen - und zeigte sich vom Bergtheater begeistert: „Es ist ein tolles Theater, in die Natur integriert.“

Für den Film stehen nun noch fünf Drehtage auf dem Programm, die das Team auch in die Westernstadt „Pullman City“ führen werden. Schon jetzt steht fest, dass „Winnetous Sohn“ am 9. April 2015 in die Kinos kommen wird. Später wird der Film dann auch im Kinderkanal zu sehen sein. (mz)

Lorenzo Germeno als Max und Tristan Göbel als Morten (l.) sind am Set super gut gelaunt.
Lorenzo Germeno als Max und Tristan Göbel als Morten (l.) sind am Set super gut gelaunt.
Chris Wohlfeld Lizenz
Regisseur André Erkau im Gespräch mit Produzentin Ingelore König.
Regisseur André Erkau im Gespräch mit Produzentin Ingelore König.
Chris Wohlfeld Lizenz