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Wettkampf in Harzgerode Wettkampf in Harzgerode: Bürgermeister rutscht voran

Von Thomas saalfeld 11.08.2013, 18:41
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Startbereit. Chris Wohlfeld Lizenz

harzgerode/MZ - Keine Sensation in Harzgerode: Anika Ebert war wieder einmal die Schnellste auf der 65 Meter langen Wasserrutsche im Freibad Albertine. Sonntagnachmittag verfehlte die 24-Jährige ihren acht Jahre alten Streckenrekord (10,22 Sekunden) mit 10,86 und 10,98 Sekunden nur knapp. Der Gesamtsiegerin am nächsten kam im Feld der insgesamt 52 Starter B-Schüler-Gewinner Max Niedhardt aus Harzgerode in 11,29 und 11,32 Sekunden.

Das Erfolgsgeheimnis der aus Harzgerode stammenden und seit Jahren in Köln lebenden Altenpflegerin sind die aus dem Rodelrennsport übernommenen Paddelbewegungen mit den Armen. Dank ihnen raste sie wie früher der vielfache Rodelweltmeister Georg Hackl im Eiskanal durch die Wasserrinne.

„Schneller geht’s kaum noch. In den Kurven rutsche ich fast über den Rand. Weil das neue Reglement Eincremen ebenso verbietet wie einen textilfreien Po, wird meine Bestzeit wohl noch länger Bestand haben“, glaubt Anika Ebert.

Die weitesten Anreisen zum Wettkampf im heimatlichen Harzgerode hatte nicht Ebert, sondern Niklas Redles Thompson (11) aus Seoul in Südkorea sowie Johannes Toepke (16), der seit fünf Jahren im schweizerischen Grafstal nahe Zürich wohnt. Wie schon 2011 gehörte Toepke zu den vielen ehrenamtlichen Helfern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Diesmal malte er auch allen Rutschern deren Startnummer auf den linken Oberarm, damit das Zeitnehmerteam um Norbert Schleef alle Leistungen zuordnen konnte.

„Es ist vorbildlich, wie die vielen Ehrenamtlichen tolle Jugendarbeit leisten und sich auch hier in den Dienst der Allgemeinheit stellen“, lobt Ortsbürgermeister Horst Schöne. Er will der DLRG 150 Euro aus einem Förderfonds überreichen. Der 59-Jährige sorgte zudem als Vorrutscher nicht allein für gut mit Wasser benetzte Rutschenwände, sondern er verbesserte mit 13,96 Sekunden auch seine persönliche Bestzeit um gut eine Sekunde. „Dabeisein ist das Wichtigste“, nennt indes Peter Scheiblich aus Opperode die Motivation für seinen mittlerweile sechsten Start beim Rutschwettbewerb, der seit 2002 alljährlich im Frei- und Hallenbad ausgetragen wird.

„Nur 2003 und in diesem Jahr hatten wir wirklich tolle Sommer“, erinnert sich Schwimmmeister Dirk Hesse. Doch trotz des Dauerregens beim elften Wettkampf hätten sich im Vorjahr 35 Teilnehmer auf der Rutsche wagemutig in die Wasserrinne gestürzt, merkt Bürgermeister Jürgen Bentzius stolz an.

Das Rutschen habe ihr riesig Spaß gemacht, sagt die mit sechs Jahren Zweitjüngste im Feld, Joy-Noel Salamon. Sie stammt wie die Kaisers aus Harzgerode. Schnellster dieser Familie war Großvater Klaus, der in 11,62 Sekunden seinen Schweigersohn Daniel, Tochter Ivonne sowie die Enkel Julie und Justin hinter sich ließ.

„Es geht um möglichst wenig Abrieb“, flachst Marco Andersch. Sein Sohn Max (13) ist in 11,10 Sekunden Gesamtsiegerin Anika Ebert schon dicht auf den Fersen und gleitet nur auf seinen Hacken und Schulterblättern talwärts. Sein siebenjähriger Bruder Tim siegte bei den Schülern D und fragt gleich nach dem Wettkampf: „Darf ich noch ein paar Mal rutschen?“