Wetter Wetter: Im Harz wird es noch heißer!

quedlinburg - Werden am Wochenende die Hitzerekorde im Harz purzeln? 38 Grad könnten es morgen in Quedlinburg werden. Der Rekord für die Stadt wurde laut Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst am 9. August 1992 mit 38,3 Grad aufgestellt.
„Der könnte am Samstag oder Sonntag angekratzt werden“, sagt Lux. Hitze gehört zum Sommer wie die Crema auf den Espresso. Die MZ hat geschaut, wo man das schöne Wetter am besten genießen kann.
Mit dem Ballon über der Hitze schweben
Leider teuer, aber jeden Cent Wert: eine Ballonfahrt an einem sonnigen Abend. Wenn gegen 19 Uhr die Thermik nachlässt und die größte Hitze vorbei ist, dann schlägt die Stunde der Ballöner. Ballonfahren ist ein Gemeinschaftserlebnis: Startplatz suchen, Korb aufstellen, Hülle aufblasen. Wenn der Brenner faucht, kann es losgehen. Der Magen kribbelt. Abheben. Rasant und fast lautlos hebt sich der Ballon in die Höhe. Nur das Zischen des Brenners stört die Ruhe.
Jetzt ist das tonnenschwere Gerät leichter als die Luft, die es verdrängt. Aber wen interessiert schon die Physik, wenn sich unter ihm Kirchtürme, Gehöfte, Straßen, Felder, ein Rathaus präsentieren. Wer jetzt nicht fotografiert, saugt Erinnerungen auf. Nach der Landung gibt es Sekt. Was sonst?
Ein Sprung ins kühle Nass
Weniger spektakulär, aber dafür umso billiger ist ein Besuch im Freibad. Eine echte Erfrischung bietet der Bergsee in Güntersberge mit 17 Grad Wassertemperatur bei einem leichten Wind. „Am Mittwoch nutzten knapp hundert Besucher diese Abkühlung“, stellte Mitarbeiterin Regina Arendt fest. Der Andrang komme aber erst ab Nachmittag. Noch mehr Badeverkehr herrschte am Mittwoch im Westerhäuser Freibad. „Bei 23 Grad im Wasser kühlten sich über 200 Erwachsene und Kinder ab“, berichtet Bürgermeister Eberhard Heintze. „In den Ferien werden es sicher noch mehr, so das Wetter stimmt.“
Eis und kühle Getränke
Was wäre der Sommer ohne Eis? Besondere Eigenkreationen gibt es zum Beispiel im Laden der Quedlinburger Stiftsgarten GmbH. „Bei uns ist Milchreis-Eis der Renner“, sagt Diana Heinrich. Das wird mit Zucker und Zimt serviert, und die Reiskörner sind noch bissfest. Gut laufen auch die Sorten Stachelbeere und Zitrone-Basilikum. „Eigentlich ist es schon fast zu heiß“, sagt Diana Heinrich. „Die Leute verkriechen sich.“
Ein Klassiker in der Hitze des Sommers ist auch der Biergartenbesuch. Wer es etwas kühler mag und sich auf ins Bodetal macht, wird gleich doppelt belohnt: zum einen ist es hier an der rauschenden Bode nie so heiß wie im Harzvorland, und im Hirschgrund ist einer der schönsten Biergärten Deutschlands zu finden: die Gaststätte Königsruhe.
Über das ganze Hitzegeschrei können die Mitarbeiter der Harzgeröder Trimet in der Aluminiumgießerei nur lachen. „Für unsere Leute gibt es keine besonderen Vorkehrungen“, sagt Sprecher Nikolas Pohl. „Es ist in der Gießerei immer sehr warm.“ Hier gelte dasselbe, was bei großer Hitze überall zu empfehlen ist: „Trinken, trinken, trinken!“ (mz)
