Was wird aus Kurzentrum? Was wird aus Kurzentrum Bad Suderode?: Investoren stellen Projekt im Ortschaftsrat vor - nicht öffentlich

Bad Suderode - Neue Informationen zum ehemaligen Kurzentrum in Bad Suderode: Auf der nächsten Sitzung des Ortschaftsrates am Donnerstag, 9. Januar, soll unter Beteiligung des Eigentümers das Konzept zur Nachnutzung des Zentrums vorgestellt werden - allerdings im nicht öffentlichen Teil der Beratung.
Die Eigentümer bzw. Investoren hätten der Stadtverwaltung ganz aktuell versichert, hier „ihr gereiftes Projekt“ vorzustellen, sagt Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) auf Anfrage der MZ. Die Verwaltung sei gebeten worden, „vorher nichts bekanntzugeben“.
OB Frank Ruch: Wir wurden gebeten, vorher nichts bekanntzugeben
Frank Ruch weiß um das große Interesse vor Ort; in fast jeder Einwohnerfragestunde der Ortschaftsratssitzungen taucht die Frage auf, ob es etwas Neues zur Zukunft des ehemaligen Kurzentrums gibt. Zuletzt wurde hier lediglich im nichtöffentlichen Sitzungsteil informiert.
„Der Ortschaftsrat ist für mich hier das entscheidende Gremium. Wenn der Rat und der Ortsbürgermeister der Meinung sind, dass Projekt hat die Reife, dass wir es der Öffentlichkeit vorstellen wollen und können, dann wird das auch passieren“, sagt Frank Ruch. Er räume hier Ortschaftsrat und Ortsbürgermeister die Entscheidungskompetenz ein.
European Special Properties plante zunächst ein Gesundheitshotel, später eine Reha-Klinik
Seit 2015 ist die European Special Properties GmbH Eigentümerin des ehemaligen Kurzentrums. Sie plante zunächst, es zu einem Gesundheitshotel und Veranstaltungscenter umzubauen; dafür sollte an der Straße nach Friedrichsbrunn ein Hotelneubau entstehen. Nachdem die GmbH im Jahr 2018 neue Gesellschafter und einen neuen Geschäftsführer erhalten hatte, gab es auch neue Pläne: Das Kurzentrum sollte revitalisiert, eine neue Reha-Klinik für Osteoporose- und Neurodermitiskranke gebaut werden.
Dafür sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden; den entsprechenden Beschluss fasste der Stadtrat im Dezember vergangenen Jahres. In diesem Jahr gab es erneut einen Wechsel: So hat die Gesellschaft seit 30. April einen neuen alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer, einen Unternehmer aus Falkensee bei Berlin. Und die Tendenz der Nachnutzung ging in Richtung Pflege (die MZ berichtete).
Oberbürgermeister Frank Ruch nennt das Projekt „attraktiv”
„Pflege und Wellness“, präzisiert Frank Ruch die Grundrichtung. Und: „Nach erster Vorab-Kenntnis schätze ich es als ein attraktives Projekt ein.“
Fragen gibt es aber möglicherweise über das Projekt hinaus. So ist laut Handelsregister-Eintragung durch Beschluss der Gesellschafterversammlung Ende November das Stammkapital der European Special Properties GmbH erhöht, der Gesellschaftervertrag neu gefasst worden. Und es soll nach MZ-Informationen auch unterschiedliche Auffassungen beispielsweise zu Gesellschafteranteilen geben.
Das, so sagt Frank Ruch, seien „interne Fragen“ der Gesellschafter. „Es gibt keine Mitteilung rechtlicher Art, die uns zu anderen Beurteilungen veranlassen würde, als dass uns klare Ansprechpartner bekannt sind und das Projekt sich attraktiv darstellt. Für uns gibt es keine neue Situation.“
Nach dem Ortschaftsrat soll auch die Öffentlichkeit informiert werden
Frank Ruch denkt, dass der 9. Januar Klarheit bringen werde - „sowohl, was das Projekt betrifft als auch die handelnden Personen. Wir sind am Übergang vom hellgrünen zum dunkelgrünen Bereich“, schätzt der Oberbürgermeister ein.
Wenn das Projekt in der Ratssitzung positiv aufgenommen werde, würden Investor und Ortschaftsrat „zeitnah“ einen Termin für die Information der Öffentlichkeit anberaumen, erklärte Frank Ruch. (mz)