Wahl der Brunnenfee fast anonym
Bad Suderode/MZ/bü. - Der Samstag startete mit dem Festumzug von der Ortsmitte zum Sportplatz am Felsenkeller, in dem sich neben zwei Musikorchestern die Vereine präsentierten. Vor dem Platzkonzert des Gernröder Spielmannszuges eröffnete Bürgermeister Gert Sauer offiziell das Fest, das dann auf der Festmeile zwischen Kurzentrum und Felsenkeller seine Fortsetzung fand.
Seit Jahren erfreuen sich die Wettbewerbe um den Holzhackerkönig nicht nur bei den Einheimischen großer Beliebtheit. So mussten die Organisatoren des Harzklubzweigvereins in diesem Jahr nach den Disziplinen Stammsägen, Holzklotzvierteln und Nageln die Siegestrophäe an den Thüringer Lutz Jagemann übergeben.
Dafür blieben aber die Siege mit Gabriele Schiffner in der Frauen- und Stefan Heuer in der Kinderwertung in Bad Suderode. Der Faschingsclub kümmerte sich mit Schminken und einem mobilen Puppentheater besonders um die Kinder. Die Erwachsenen genossen in dieser Zeit leckeren Stockkuchen der Clubfrauen. Beim Handwerker- und Handelsmarkt auf dem Weg durch den Kurpark zum Rummelplatz wurde mancher Euro ausgegeben. Während am Samstagmittag die Feuerwehr am Rande von Autoscooter und Kinderkarussell noch Essen aus der Gulaschkanone anbot, gab es für die restliche Zeit zum Unmut vieler Besucher keine Versorgung mehr.
Besonders bei den Abendveranstaltungen mussten deshalb viele Eintritt für den Felsenkeller bezahlen, um an Speisen oder Getränke heran zu kommen. Das traditionelle Tankerziehen sah in diesem Jahr wieder die Fußballer des Sportvereins Blau-Weiß 90 vorn. Zweite wurden Opperode vor der örtlichen Feuerwehr. Die Fußballerfrauen ließen als Siebte sogar ein Männerteam und die Kreisfeuerwehrfrauen hinter sich.
Spätestens mit Beginn der Fußball-WM lichteten sich die Reihen der Zuschauer am Kurzentrum. Zwar mit fünfköpfiger Jury, aber nur mit wenigen Fans wurde Yvonne Gesche aus Bad Suderode zur neuen Brunnenfee gekürt. Die neunzehnjährige Einheimische setzte sich gegen zwei Mitbewerberinnen aus Quedlinburg und Thale durch und wird den Ort nun für ein Jahr präsentieren. Beim abendlichen Tanz mit "Roadrunner" aus Halle verblüfften viele Besucher der älteren Semester mit bestechender Textkenntnis aus der DDR-Singebewegung. Die Musiker ließen sich den Spaß nicht nehmen, immer wieder Altbekanntes anzustimmen. Mit dem Klassiker "All Right Now" gab "BlueSteam" aus Gernrode eine gekonnte Einlage. Die Fußballer feierten derweil gleich zwei Siege. Nicht nur das Tankerziehen, auch das Altherren-Turnier wurde von Blau-Weiß gewonnen. Während am Sonntag ein volkstümliches Programm Besucher ans Kurzentrum lockte, nutzten fast vierzig Einwohner und Besucher die Chance, den Ort und das Umland per Hubschrauber aus der Luft anzuschauen. "Eine ganz tolle Sache", lobte Hans-Christian Wänke die Runde über den Ort. Extra für seine Freunde am Boden musste der Pilot aus Abbenrode gleich zweimal über die Gartenanlage fliegen. Das geplante Ballonfahren fiel allerdings aus.
"Vielleicht können dann beim Nachholtermin mehr dabei sein", hofft Bürgermeister Sauer, "weil sich bei mir leider zu spät noch einige Interessenten gemeldet hatten." Nun könnte es doch noch klappen.