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Veranstaltungen im Harz und Umgebung zur Walpurgisnacht Veranstaltungen im Harz und Umgebung zur Walpurgisnacht: Hier tanzen die Hexen und Teufel

Von Oliver Müller-Lorey 28.04.2015, 20:31
Tausende Besucher werden wieder zur Walpurgisfeier, wenn Hexen und Teufel den Berg bevölkern, in Thale erwartet.
Tausende Besucher werden wieder zur Walpurgisfeier, wenn Hexen und Teufel den Berg bevölkern, in Thale erwartet. Detlef Anders Lizenz

Quedlinburg - Ob große Party auf dem Hexentanzplatz in Thale oder ein lauschiges Feuer in kleiner Runde: Für jeden Walpurgis-Typen ist etwas dabei. Es müssen nicht immer die bekannten Feiern sein, einige Veranstaltungen sind gratis. Die MZ hat die Höhepunkte in einer Übersicht:

Altbewährt und ziemlich bekannt: Thale und der Hexentanzplatz werden über die Walpurgisnacht jedes Jahr aufs Neue zum Besuchermagneten für Mittelalter- und Hexen-Fans aus ganz Deutschland. Die Veranstalter werben mit dem „größten Event im Harz“, und die Menschenmassen, die zum Hexentanzplatz pilgern, sind wirklich gewaltig. Morgen begrüßt der aus dem Quatsch-Comedy-Club bekannte Comedian Ingo Oschmann um 18.15 Uhr die Gäste. Es folgen zahlreiche Auftritte, unter anderem der von Schlagersängerin Linda Hesse, Culture Beat und Marcel Kaupp, dem Gewinner der RTL-Castingshow „Das Supertalent“. Das für die Walpurgisnacht typische Programm beginnt um Mitternacht: Während der „Teufels-Show“ kommen Laser und natürlich auch viel Pyrotechnik zum Einsatz. Das Hexenfeuer wird schon um 21 Uhr am Hexenring entzündet. Hier ist für fast jeden Musikgeschmack etwas dabei.

Solch ein Programm, das so viele Menschen anzieht, hat natürlich auch seine Tücken: Besucher, die mit dem Bus oder der Seilbahn auf den Hexentanzplatz fahren, sollten einige Wartezeit mit einplanen. Die Karten an der Abendkasse kosten für Kinder und Jugendliche bis zum 17. Lebensjahr zehn Euro, Erwachsene zahlen 25 Euro. Etwas entspannter wird es auf dem „Walpurgismarkt“, der von morgen an bis zum 3. Mai dauert. Er ist in der Thalenser Innenstadt aufgebaut und kostenlos.

Für Mittelalterfans und Liebhaber einer romantischen Kulisse: Auf dem Schloss Wernigerode beginnt die Walpurgisnacht schon um 10 Uhr Vormittags mit einem bunten Programm. „Teufels-Gaukler“ spielen auf der Schlossterrasse, daneben gibt es Hexen-Musik, -Theater und Ritterkämpfe. Um 16.15 Uhr findet der erste Durchgang zur Wahl der „Schloss-Junghexe“ für Mädchen von drei bis 13 Jahren statt. Am Abend gibt es weitere hexen-typische Konzerte, eine Feuershow und ab 23 Uhr die Wahl der erwachsenen Schlosshexe. Um 1 Uhr nachts endet die Walpurgis mit der Ehrung der schönsten Hexe.

Besucher, die von der Mittelalter-Stimmung noch immer nicht genug haben, können am 1., 2. und 3. Mai auf dem Ritterfest weiterfeiern. Auch hier gibt es historische Musik, Theateraufführungen und Ritterkämpfe. Höhepunkt ist ein großes Feuerwerk am 2. Mai um 22.30 Uhr. Karten kosten an der Abendkasse zehn Euro, eine Kombikarte für vier Tage gibt es für 15 Euro.

Mehr Informationen über das Programm und die Preise gibt es im Internet

Eine nette und unschlagbar günstige Alternative zum großen Rummel ist die Veranstaltung in Bad Suderode. Der Harzclub-Zweigverein Bad Suderode und die Initiativgruppe „Ein Herz für Bad Suderode“ organisieren morgen ein buntes Programm: Um 19.30 Uhr beginnt am Behringer Brunnen ein Fackel- und Lampionumzug, der zum Felsenkeller führt - ein tolles Bild. Dort treten ab 20 Uhr Tanzgruppen, Hexen und Teufel auf. Am Feuer wird Stockbrot gebacken, außerdem gibt es einen schaurigen Hexensabbat. Ab 21 Uhr beginnt eine Party im Felsenkeller - wie alle anderen Programmpunkte auch ist der Eintritt gratis. Am 1. Mai feiern die Bad Suderöder auf dem Marktplatz das traditionelle Frühlings- und Marktfest, Höhepunkt: das Setzen des Maibaums um 10 Uhr.

Die zweite große Walpurgis-Feier, neben der in Thale, findet in Schierke statt. Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Hexenumzug geben, der morgen um 19 Uhr von der Jugendherberge in Schierke zum Rathaus zieht. Am Fuße des Brockens wetteifern die bunt verkleideten Hexen aus ganz Deutschland um das schönste Kostüm. Wer sich kurz vorher noch schminken lassen möchte, hat ab 16 Uhr vor der Tourist-Information Gelegenheit dazu.

Das Festgelände ist der Kurpark in Schierke. Neben Bühnen ist dort auch ein großer Mittelaltermarkt aufgebaut, auf dem Händler, Handwerker und Tavernen ihre Waren anbieten. Neu in diesem Jahr: Besucher haben mehr Zeit, sich auf dem Gelände umzuschauen, denn das Spektakel dauert dieses Mal bis zum 2. Mai - einen Tag länger als im vergangenen Jahr. Ebenfalls neu ist das Angebot für Gäste, die mit dem Auto anreisen: Sie können erstmalig das neue Parkhaus „Am Winterbergtor“ nutzen. Es fahren aber auch weiterhin Shuttlebusse. Tickets, auch Kombikarten für mehrere Tage, gibt es im Vorverkauf zum Beispiel in der Tourist-Information in Schierke, Brockenstraße 10, und in Wernigerode, Marktplatz 10. Tageskarten für den 30. April kosten an der Abendkasse 14 Euro.

Weitere Informationen

Eine der wohl lauschigsten Walpurgisfeiern bietet die Konradsburg in Ermsleben. Um 18 Uhr öffnen sich dort morgen die Burgtore. Kostümierte Gäste sollen belohnt werden, sagt der Veranstalter. Oben auf der Burg können Kinder an teuflischen Spielen teilnehmen, zur Stärkung gibt es feurige Speisen und Getränke. Highlights sind eine Feuer- und eine Lasershow. Zwei regionale Bands kümmern sich um die passende Musik. Auch auf der Konradsburg gibt es zum Ausklang der Walpurgisnacht ein Feuerwerk. Karten kosten fünf Euro pro Person.

Weitere Infos gibt es im Netz

Mit viel Liebe veranstaltet die Trachtengruppe Altenbrak ihr Walpurgis-Event. Morgen beginnt die Feier um 19.30 Uhr in der Musikantenscheune auf der Bodewiese. Besonderes Angebot für Kinder: Sie können hier ab 17.30 Uhr ihren „Hexenbesen-Führerschein“ machen. Gleichzeitig gibt es im Schützenhaus ein Wettschießen um den Hexenpokal. Eine Bauchtanzgruppe aus Thale, Feuerschlucker und kostümierte Hexen und Teufel verleihen der Veranstaltung eine walpurgis-typische Stimmung. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Die Walpurgis in Königerode beginnt um 18 Uhr traditionell mit einem Umzug ab der alten Schule bis zum Festplatz, der von der Blaskapelle musikalisch begleitet wird. Dort laden die Hexe die Jüngsten zu Kinderspielen ein. Etwa um 20 Uhr wird das Lagerfeuer angezündet, und um 20 Uhr beginnt das Vorprogramm der Kinderhexen. Ab Einbruch der Dunkelheit zeigen die Dorfhexen ihr Programm, dem sich ein Höhenfeuerwerk anschließt. Bis weit in die Nacht hinein gibt es Discoklänge. Händler bieten Speisen und Getränke an. Der Eintritt ist frei, freiwillige Hexengeld-Spenden zur Deckung der Unkosten sind willkommen.

Ein ganz besonderes Walpurgis-Erlebnis bietet der Freundeskreis Selketalbahn an: Mit einem Dampf-Sonderzug geht es morgen um 18 Uhr im Bahnhof Gernrode los. Während sich die Gäste noch im Zug stärken, fährt der in Richtung Stiege. Dort heißt es: aussteigen und mitfeiern bei Hexentanz und Lagerfeuer am Stieger See. Um Mitternacht geht es mit dem Zug zurück nach Gernrode. Karten kosten 33 Euro pro Person und schließen die Fahrt, ein Getränk und den Eintritt für das Festgelände ein. Sie sind allerdings nur im Vorverkauf, zum Beispiel unter www.selketalbahn.de oder unter 039296/50007 erhältlich.

Die Bad Harzburger lassen es zu ihrer Walpurgisnacht erst einmal ruhig angehen: Am Nachmittag sind zuerst die Kinder dran. Sie ziehen ab 15 Uhr bunt verkleidet vom Bahnhof in den Oberen Badepark. Dort können sie sich schminken lassen und an Aktionen verschiedener Stände teilnehmen. Erwachsene, aber natürlich auch Kinder und Jugendliche, sind ab 18 Uhr in den Sportpark und die dazugehörige Gaststätte eingeladen, der Eintritt ist gratis. Auf dem Sportplatz gibt es Livemusik, die besten Kinderkostüme werden prämiert und um Mitternacht startet der Tanz in den Mai.

Wer auch in der Walpurgisnacht Wert auf Kultur legt, ist morgen im Quedlinburger Wordspeicher, Word 28 genau richtig. Zum ersten Mal veranstaltet der Arbeitskreis 7Kunst ab 19 Uhr die „Walpurgis Jazz-Fusion“. Es gibt Texte zum Thema Walpurgis und viel Musik. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Der Eintritt kostet zwölf Euro.

Zur inzwischen 21. Walpurgisnacht wird in Siptenfelde auf den Festplatz an der Bundesstraße 242 eingeladen. Start ist um 18 Uhr mit einem Umzug ab dem Anger mit anschließendem Aufstellen des Maibaums. Ab 20 Uhr gibt es auf dem Festplatz ein Spektakel mit kleinen und großen Hexen mit einigen Überraschungen. Um 21 Uhr beginnt die Party mit den DJs von „Happy Station“ aus Roßla, einem Schausteller mit Karussell für Kinder und einer Feuershow. Der Eintritt ist frei.

Auch im Kaiserhof in Quedlinburg wird morgen ab 19 Uhr Walpurgis gefeiert. Veranstalter ist der Quedlinburger-Carnevals-Verein. Im Garten gibt es eine Feuershow, sollte das Wetter schlecht sein, geht die Feier im großen Saal weiter. Großer Pluspunkt: Der Eintritt zum Kaiserhof ist gratis.

Walpurgisfest wird wieder in Jessen gefeiert. Am Donnerstag, 30. April, sind alle Interessierten aufgerufen, sich ab 19 Uhr in den Umzug einzureihen. Der zieht von den Kaufhallen in Jessen Nord - angeführt vom Spielmannszug und der Feuerwehr - zunächst bis zum Markt. Dort wird der Mast des Maibaums bereits stehen und Mitglieder der Jessener Feuerwehr setzen dem Mast wie in jüngsten Jahren schon gewohnt mit Hilfe der Hubrettungsbühne die Krone auf. Sobald sie sicher verankert ist, sind alle Gäste eingeladen, Kameraden und Spielleute - die wieder die Gastgeber sind - in den Schlosspark zu begleiten, wo das Feuer wartet und in den Mai getanzt wird

Am Dorfgemeinschaftshaus werden am Donnerstag, 30. April, ab 20 Uhr „die schaurig-schönen Hexen ihr Unwesen treiben“, wie es in der Ankündigung des Gerbisbacher Heimatvereins heißt. Zur mittlerweile 17. Walpurgisnacht lädt er an das Feuer auf dem Gelände am Dorfgemeinschaftshaus. Da bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. Manuelas Landküche sorgt für die kulinarischen Genüsse. Und auch ein Live-Act ist versprochen. Nach den Erfahrungen von 16 früheren Walpurgisnächten dürfen die Gäste dabei wohl wieder Lustig-Selbstgemachtes aus der Hexenküche des Heimatvereins erwarten.

Das 17. Prosigker Hexenfest startet am Donnerstag, 30. April, um 20 Uhr. Gegen 21 Uhr steigen die Prosigker Hexen und ihre Gäste den Hexenberg herunter. Dann beginnt das Programm, das auch die Minihexen und kleinen Teufel gestalten. Höhepunkt ist um 0 Uhr die Ansprache von Oberteufel Randolph Schneider, die von einem „teuflischen“ Feuerwerk begleitet wird. Danach wird DJ Ronny Rastig für Musik sorgen.

Einlass zum Festgelände mit Rummel ist 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 3,50 Euro. Kinder unter 1,20 Meter dürfen so hinein. Der Besuch im Hexen- oder Teufelskostüm ist gern gesehen. Die Veranstaltung war anfangs nur als Gag geplant, verriet Vereinsvorsitzende Katja Jachade bei den Proben. Inzwischen besuchen jedes Jahr etwa 1.000 bis 1.500 Gäste das Fest, schätzt sie.

Zum 15. Mal treffen sich am Donnerstag, 30. April, die Hexen und Teufel in der Nacht der Nächte auf dem Großen Auerberg bei Stolberg, am größten eisernen Doppelkreuz der Welt.

„Die mystischste Nacht der Nächte im Harz wartet bereits auf ihre Gäste“, warb die Stadt Thale am Donnerstag für die Feiern in der Nacht zum 1. Mai. Nach Angaben des Harzer Tourismusverbandes wollten sich rund etwa 20 Orte in der Region an dem Spektakel beteiligen.

Mit den Walpurgisfeiern wird traditionell der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Zahlreiche Menschen verkleiden sich als Hexen oder Teufel. Die Walpurgis-Tradition geht auf ein heidnisches Frühlingfest zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister.

Im vergangenen Jahr zählte die Polizei allein auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt rund 26.000 Teilnehmern bei mehreren Feiern. Das größte Fest gab es mit 8.000 Gästen auf dem Hexentanzplatz in Thale. Auf dem Programm stehen dort dieses Jahr Musik, ein Walpurgismarkt und eine Teufelsshow um Mitternacht. Schierke versprach drei Tage „voller Mystik und mittelalterlicher Klänge“. Auf Schloss Wernigerode war ein mehrtägiges Ritterfest geplant. Der Goslarer Marktplatz sollte sich in einen Hexenkessel verwandeln.