Unterricht soll auch Spaß machen
Gernrode/MZ. - Kürzlich erhielt die Schule ein weiteres Modul im Maßstab 1:5 mit Schablonensatz und einem Satz technischer Zeichnungen.
Die Schirmherrschaft und die Bereitstellung der finanziellen Mittel haben die Signal Iduna Gruppe und das Versorgungswerk der im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Harzland-Staßfurt zusammengeschlossenen Innungen übernommen, berichtet Kurt Rotzoll, der Beauftragter des Versorgungswerkes ist.
Die Quedlinburger Firma und die unter der Leitung von Architekt Prof. Manfred Gerner aus Fulda geleitete Arbeitsgemeinschaft "Historische Fachwerkstädte" arbeiten eng zusammen. Beiden geht es um den Erhalt der Fachwerksubstanz. Der Grundstein dafür könne schon in der Schule gelegt werden, ergänzt Firmenchef Detlef Rohnstein, der das Fachwerk als besonderen Lern- und Lehrgegenstand betrachtet.
Die Quedlinburger Firma will nicht nur Modell-Fachwerkhäuser herstellen, sondern auch historische Technik, wie zum Beispiel Wasser- und Windmühlen. Hier lasse sich die Verbindung zum Unterrichtsstoff der Fächer Physik, Mathematik, Ökologie und Biologie herstellen, ergänzt Frank Goletz, Lehrer an der Sekundarschule Gernrode, der sich seit fünf Jahren schon mit dieser Thematik befasst. Begonnen hat alles mit einem Fensterbankgewächshaus. Später wurde der Kontakt zur Modellbaufirma in Quedlinburg gesucht und die Schule hat die ersten Modelle ausprobiert, später mehrere Baukästen angeschafft. Die Schüler, es sind vorwiegend Hauptschüler, die den Wahlpflichtkurs belegen, sind begeistert, berichtet der Lehrer. Auch an dem großen Haus im Flur werde ständig weiter gearbeitet. Der Bausatz lässt sich komplett zerlegen und wieder zusammenbauen. Auch das Ausfachen mit Stroh und Lehm sowie die Dacheindeckung ist möglich.
"Der Bausatz und das Fachwerk tragen dazu bei, dass aus der tristen Stoffvermittlung ein spielerisch interessanter Unterricht werden kann, dem auch motorisch veranlagte Kinder folgen können", ergänzt die Gernröder Schulleiterin Petra Windel.