Tischtennis-Bezirksliga Tischtennis-Bezirksliga: Happy-End nach drei Stunden
Quedlinburg/MZ - „Oh Gott, oh Gott“, ruft Eintracht-Quedlinburg-Fan und Nachwuchs-Trainer Peter Görner schon verzweifelt nach einer höheren Instanz. „Das ist spannender als Fußball“, findet Thorsten Kaczor, der Team- und Vereinschef des SV Eintracht, im laufenden Bezirksliga-Spitzenspiel. Gerade hat Mario Zerner für den HTTC Wernigerode II mit seinem 3:1-Sieg (9, 8, -9, 7) im letzten Einzel gegen Quedlinburgs Dennis Wysczcelski auf 7:8 verkürzen können. Nun muss das Abschlussdoppel die Entscheidung bringen. Am Ende gewinnen Alexander Pazdyka und Danny Guhl gegen das Wernigeröder Spitzendoppel 3:0 (14, 7, 7). Der Wiederaufstieg ist perfekt.
Grundlage des Erfolgs zu ungewöhnlicher Zeit mitten in der Woche, war der Gewinn aller vier Doppel. Das sah beim 8:8 im Hinspiel anders aus. „Da hatten wir 1:2 hinten gelegen“, stellte Kaczor nach den Eingangsdoppeln fest.
Während das Spitzendoppel der Eintracht, Pazdyka/Guhl, in dieser Saison nur zweimal bezwungen werden konnte, waren die beiden anderen Doppel nicht so sattelfest. Den entscheidenden Erfolg brachte eine Umstellung. Kazcor, der mit dem zweiten Eintracht-Oldie Orlof Bahr gespielt hatte, tritt nun mit Marcel Schütte an. „Wir sind zusammen richtig gut, das ist schon der Knaller“, meinte der Eintracht-Chef nach dem 3:0 gegen Dirk Köhler und Alexander Seil. Von den bislang vier Doppeln haben sie nur eins abgeben müssen. „Und wir spielen immer gegen die Spitzendoppel.“ Nun hofft Kaczor, dass der Abiturient Schütte einen Ausbildungs- und Studienplatz in der Nähe bekommt und auch in der Landesliga weiter mitspielen kann. Bei den Doppeln müsse auch ein bisschen die Chemie stimmen, setzt er nach.
Die Chemie stimmte
Die Chemie stimmte sowohl bei diesen beiden, als auch bei Bahr und Wysczcelski, die Mario Scholand und Mario Zerner in die Knie zwangen (11, 6, 3). Harter Gegenwehr mussten sich Pazdyka/Gul beim 3:2 gegen Dirk Bumiller und Lothar Hupka stellen. Im fünften Satz sah es beim 5:3 nach einem HTTC-Sieg aus, doch die Quedlinburger wendeten das Blatt. „Der Pazdyka konnte leider mit meinen Bällen wesentlich mehr anfangen, als Guhl“, bedauerte Hupka eine Umstellung bei Eintracht. „Sie haben verdient gewonnen.“
4:0 für Eintracht stand es sogar nach dem ersten Einzel von Pazdyka, bei dem die Zuschauer Dynamik und Aggressivität bewunderten, während die älteren Herren aus dem Stand zogen. „Das muss aus der Bewegung kommen, damit der dynamische Körpereinsatz, der Drive, voll mit reinkommt“, erklärte Trainerlegende Görner (74). Er verzweifelte fast, als der HTTC nach einem 3:7-Rückstand immer mehr aufholte. Kaczor, Schütte (beide gegen Seil) und Bahr verloren 2:3. Bahr gewann kein Einzel. „Ich kriege abends keinen Druck in die Bälle“, fand er nach drei Stunden gegen 22 Uhr eine Erklärung.
Kaczor scheint mit einem Sieg und einem knappen 2:3 sein Formtief überwunden zu haben. Schütte und Wysczcelski holten je einen Einzelerfolg. Guhl konnte die Wernigeröder Spitzenspieler im Einzel nicht bezwingen. Pazdyka hatte mit diesen dagegen keine Probleme (je 3:0). Er kann sich freuen, nach einer Saison mit nur zwei Niederlagen gegen Ilsenburgs André Seelmann nun wieder in der Landesliga mehr ebenbürtige Gegner zu finden. Doch um dort mithalten zu können, muss sich Eintracht verstärken. Jugendspieler Todor Atanasov wird nachrücken, das ist klar. Der im letzten Jahr zu Ballenstedt gewechselte Stefan Wald war auch als Zuschauer wieder bei Eintracht zu sehen.