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Tierheim Quedlinburg  Tierheim Quedlinburg : 60 Katzen suchen ein Zuhause

Von Gerd Alpermann 01.06.2016, 11:57
Praktikantin Chantal Heuer und Tierheimmitarbeiterin Andrea Klinder kümmern sich um die Katzengehege.
Praktikantin Chantal Heuer und Tierheimmitarbeiterin Andrea Klinder kümmern sich um die Katzengehege. Chris Wohlfeld

Quedlinburg - 28 Hundezwinger stehen auf dem Gelände des Quedlinburger Tierheims an der Wipertistraße. In den zurückliegenden Monaten konnten sechs weitere Zwinger abgerissen und neu hochgezogen werden. Es werden nicht mehr Anlagen, aber sie sind deutlich besser. „Wie bei uns üblich, haben wir das meiste in Eigenleistung geschafft und konnten beim Material auf Sponsoren setzen“, sagt Tierheimleiter Mario Gaebel bei einem Gespräch mit der MZ. Die neuen tiergerechten Anlagen können zum Tierheimfest am Sonnabend in Augenschein genommen werden.

Bei den Hunden ist eine gewisse Entspannung eingetreten. Etwa zehn sind aber aufgrund des Alters oder des schwierigen Wesens kaum zu vermitteln. Umso mehr freut es Mario Gaebel, dass in der zurückliegenden Zeit mehrere über zehn Jahre alte Hunde abgegeben werden konnten. Zumeist gelinge es, Hunde, wenn sie wegen Umzug oder Alter des Halters abgegeben wurden, schnell wieder zu vermitteln. Vor allem kleine und mittelgroße familientaugliche Tiere seien kein Problem.

Bei den Katzen ist dagegen nur marginal Besserung eingetreten. Trotz Aktionen zur Kastrierung von streunenden Katzen ist die Zahl der Tiere hoch. Im Tierheim befinden sich derzeit etwa 60 Katzen, die Hälfte sind sogenannte Freigänger, die in der Umgebung unterwegs sind, aber zur Fütterung immer wieder kommen. Wie bei den Hunden sind viele Katzen bereits in die Jahre gekommen, sind zehn und älter und damit schwer vermittelbar.

Probezeit für neue Tierbesitzer

Bewährt hat sich eine Probezeit, um festzustellen, ob ein Tier zum jeweiligen Interessenten passt. Das Tierheim gibt einen Probevertrag aus, für Hunde über zehn, für Katzen über 14 Tage Es beginnt mit Gassi-Gehen und endet zumeist mit einem Vertrag, das Tier zu übernehmen. Bei der Probezeit kann der Interessent den Hund oder die Katze stets wieder zurückbringen und muss nichts zahlen.

„Wir leisten Hilfe für alle Tiere“, betont Mario Gaebel und verweist auf das jüngste Ereignis, als eine Katze in Gernrode auf einen Baum geklettert war und nicht wieder herunter fand. Die Quedlinburger Feuerwehr, vom Tierheimleiter benachrichtigt, rettete das Tier aus etwa acht Meter Höhe, das aber sogleich wegsprang.

Die gelungene Aktion lässt den Tierheimchef strahlen. Und er ist nicht nur dieses Mal voller lob für die Quedlinburger Feuerwehr: „Hut ab, was die Kameraden leisten.“ Die gesamte Anlage des Tierheims wurde nach und nach umgestaltet. Trotzdem bleiben Wünsche offen. Mario Gaebel sieht einen wachsenden Bedarf an Arbeiten zum Erhalt der Anlagen. Es entstehen aber noch zwei beheizbare Zwinger als Ersatz, für kleine Hunde, wenn die Temperaturen mal weit in den Minusbereich rutschen. Für das kommende Jahr ist eine Quarantänestation für kranke Katzen geplant. Ein alter Bungalow soll dafür umgebaut werden. Das Material liegt aus Sponsoring bereits zum Teil parat.

2017 soll hier eine neue Quarantänestation eingerichtet werden.
2017 soll hier eine neue Quarantänestation eingerichtet werden.
Chris Wohlfeld