Thale Thale: Schaurig schönes Treiben bei Hexenfest

Thale/dpa. - «Der ganze Ort istwieder für einen Tag zur Kulisse eines schaurig schönen magischenTreibens geworden», sagte der Organisator der langen Nacht der Hexen,Michael Hesse, am Samstag der dpa. Mit dem Fest greift die Stadtbereits zum vierten Mal Mythen um die Felsformation der Rosstrappeund den Hexentanzplatz auf. Bereits am Nachmittag kamen HunderteFamilien zu den zahlreichen Veranstaltungen wie Zaubergeschichten,magischen Theaterstücken und dem Zauber-Zoo. Ein Kinder-Magnet seiauch die verhexte Mitmach-Werkstatt, die Einblicke in die Kunst desZauberbesenbauens und -reitens gab.
Höhepunkte der Hexennacht sollten am Abend der große Feuertanz undder anschließende Hexenumzug durch die mystisch beleuchteteInnenstadt werden. «Auch für die kleinen Besucher sollte es bis indie Nacht hinein spannend bleiben: «Im Zoo können Kinder das sonstunentdeckte, geheime Treiben der Tiere in der Nacht erleben», sagteHesse.
Thale wird zweimal im Jahr zum Hexenkessel: «Während dasHöllenvolk zur Walpurgisnacht den Frühling begrüßt, verabschieden dieHexen im Bodetal Anfang Oktober den Altweibersommer», heißt es dazuim Festprogramm.
Die als Hexentanzplatz bekannte Felsenklippe, die den 403 Meterhohen Granitfelsen der Rosstrappe um 48 Meter überragt, erlangte im19. Jahrhunderts ihre Popularität. Der Hexentanzplatz war dem Mythoszufolge ein germanischer Kultort, an dem vor allem in der Nacht zum1. Mai, der heutigen Walpurgisnacht, Rituale abgehalten wurden.
Die Rosstrappe verdankt ihren Namen ebenfalls einer Sage. Weileine Königstochter den für sie auserwählten König nicht heiratenwollte, flüchtete sie mit ihrem Pferd. In ihrer Todesangst sprang sievom Hexentanzplatz über die Felsschlucht des Bodetals. Der Huf ihresRosses prägte sich auf dem gegenüberliegenden Felsen tief in denStein, während ihr Verfolger in die Tiefe stürzte. Beide magischenEreignisse verhalfen der Harzstadt zu ihrem zauberhaften Ruf.