Tank- und Rastanlage soll neu errichtet werden
QUEDLINBURG/MZ. - Dazu muss der Flächennutzungsplan der Stadt Quedlinburg geändert werden, da die Fläche noch als landwirtschaftliches Areal ausgewiesen ist. Der Bauausschuss des Quedlinburger Stadtrates gab dazu mehrheitlich seine Zustimmung. Zwischen Geflügelfarm und B 6n soll an der Bundesstraße 79 Richtung Halberstadt auf einem rund 60 000 Quadratmeter großen Areal gebaut werden.
Mit Schnellrestaurant
Unter dem Projektnamen "Lkw-freundliche Tankstelle Quedlinburg an der B 79" entstehen, wenn das Vorhaben umgesetzt wird, parallel zur Straße ein Shopgebäude mit Bistro sowie zwei überdachte Tankfelder, getrennt nach Pkw und Lkw. Dahinter soll ein separates Gebäude für ein Schnellrestaurant seinen Platz finden. Zudem ist vorgesehen, genügend Parkplätze insbesondere für Lkw einzurichten.
Die Bauverwaltung informierte den Ausschuss zugleich über Untersuchungen zum Bau einer Tank- und Raststätte an der B 6n unweit des Lehofs zwischen den beiden Anschlussstellen Quedlinburg-West und -Ost. Aufgrund der Langwierigkeit des Verfahrens, bis Baurecht besteht, wird das Projekt an der B 79 nur marginal davon tangiert sein, wurde betont. "Wir sind, wenn es umgesetzt wird, mit unserem Bau auf jeden Fall die ersten", sagte Baufachbereichsleiter Rolf Langhammer. Er teilte mit, dass die Kreisverwaltung ihre Bereitschaft signalisiert hat, die Fläche für die Tank- und Raststätte an der B 79 aus dem Landschaftsschutzgebiet zu entlassen.
Gegen das Vorhaben an der B 79 votierte nur Christian Amling vom Bürgerforum. Er monierte, dass damit weitere Flächen der Landwirtschaft verloren gehen: "Wir bauen die Natur zu." Zudem werde das Naturschutzgebiet Steinholz, dass von der B 6n schon stark belastet worden sei, weiter in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Hammwarte sei betroffen. Dagegen hätte er an der Anschlussstelle Quedlinburg-Ost mit einem solchen Vorhaben keine Probleme.
"Wir haben schon nicht den Ruf, als Stadt, besonders wirtschaftsfreundlich zu sein", sagte dazu Kristina Fischer-Gerloff (FDP) und befürwortete den Beschluss. Sie sehe mit dem Projekt auch die Möglichkeit, endlich genügend Abstellflächen für Lkw zu bekommen, die damit aus der Stadt verschwinden würden.
Kompromisse notwendig
Da das Umfeld nicht mehr so wertvoll ist, sagte Peter Deutschbein (QfW), hat er auch keine ganz großen Bedenken zu dem Bauvorhaben. Udo Sporleder (CDU) ergänzte, dass auch im Naturschutz Kompromisse eingegangen werden müssten. Zum Vorhaben direkt an der B 6n meinte er, dass solche Bundesprojekte meist zehn Jahren brauchen würden. Baufachbereichsleiter Rolf Langhammer geht davon aus, dass, wenn das Verfahren zügig durchgezogen wird, in etwa einem Jahr die Umsetzung des Projektes an der Bundesstraße 79 möglich ist.