"Jogpants" Tag der Jogginghose am 21. Januar : Warum die neuen Jogginghosen namens Jogpants im Trend liegen

Quedlinburg - Jetzt hat sich Lena Gercke geoutet, pünktlich zum Tag der Jogginghose. Das Topmodel ist ein Fan der bequemen Sportkleidung und befindet sich damit mittlerweile in bester Gesellschaft. US-Hitsänger Justin Bieber geht in Schlabberhosen in die Kirche, Designer wie Michael Michalsky erklären das legere Beinkleid für bürotauglich.
Das könnte auch daran liegen, dass die Jogginghose in vielen Fällen nicht mehr das ist, was sie mal war. Das sportliche Kleidungsstück hat sich längst in der Alltagsmode etabliert - auch im Harz. Bei „Fashion Companies“, einem Damenmodegeschäft an der Steinbrücke in Quedlinburg, zum Beispiel gibt es Hosen, die an die sportlichen Vorbilder erinnern - mit seitlichen Streifen in bunten Farben, Tunnelzug mit Kordel oder Gummizug und weitgeschnittenem Bein.
„Ich finde diese Hosen sehr schön“
„Ich finde diese Hosen sehr schön“, sagt Mitarbeiterin Manuela Pohle, „Man kann sie mit T-Shirt, Pulli oder Bluse kombinieren und ist damit den ganzen Tag über gut angezogen.“ Seit rund drei Jahren sind die legeren Hosen im Angebot und verkaufen sich gut, sagt sie. „Jogpants“ heißt der Fachbegriff dafür - was aus dem Englischen übersetzt zwar auch nur Jogginghose bedeutet, aber eben nicht das Gleiche ist.
Statt dicker Baumwolle und Ballonseide sind die Nachfahren der klassischen Jogginghose aus Viskose und Elasthan. Es gibt sie in der leichten Sommer- und in der wärmeren Wintervariante, in dezentem Grün, leuchtendem Korallenrot und sogar in Pepita-Optik, mit edlen Details aus Metall und Glitzereinsatz an den Seiten. Damit kann man sich auch im Büro sehen lassen, versichert Manuela Pohle. Oder gerne im Urlaub: Jogpants seien absolut „reise- und koffertauglich“.
Jogpants sind „reise- und koffertauglich“
Das sieht Silvia Spengler ganz genauso. Im „Gerry Weber“-Geschäft an der Steinbrücke, wo sie arbeitet, gibt es die lässigen Hosen in verschiedenen Varianten - edel in schwarz, gepunktet und im Marine-Look mit hellen Streifen und Bündchen am Knöchel.
„Das ist etwas für eine Kur oder eine Schiffsreise“, sagt die Angestellte des Modegeschäfts. Sie meint: „Die Jogginghose ist fein geworden.“ Wobei die Optik manche noch irritiert. „Die einen sagen: Oh je, das sieht ja aus wie eine Jogginghose! Die anderen sagen: Endlich! So etwas habe ich schon lange gesucht“, berichtet sie.
Bei Gerry Weber verkaufen sich die bequemen Beinkleider ebenfalls gut, vor allem an Kundinnen im mittleren Alter. „Das kommt uns doch sehr entgegen“, sagt Silvia Spengler mit einem Lächeln.
„Für enganliegende Leggings muss man schlanke Beine haben“
Das findet Siegrid König auch. „Für enganliegende Leggings muss man schon schlanke Beine haben. Die Jogpants hingegen verstecken einiges“, sagt die Inhaberin sowohl von „Fashion Companies“ als auch des Herrenmodelandes „Big Jump“ an der Breiten Straße. Männer können ebenfalls schicke Varianten des sportlichen Klassikers tragen: „Jogpants kann man gut mit Blazer kombinieren“, sagt sie und fügt hinzu: „Die Hosen sind lässig, und es gibt mal ein anderes Bild ab als immer nur Jeans.“
All diesen Modellen ist gemein, dass sie zum Joggen nicht geeignet sind. „ Ich spreche lieber von Trainings- oder Laufhosen“, sagt Uwe Virkus von Sport Cierpinski am Quedlinburger Marktplatz. Hier gibt es zwei Arten einschlägiger Beinkleider: Auf der einen Seite die klassische Jogginghose, auf der anderen moderne Laufhosen.
„Letztere sind eher eng geschnitten, aus reinem Funktionsmaterial und werden im Alltag eher weniger getragen“, so Virkus. Dafür punkten sie beim Sport, weil sie atmungsaktiv sind und Feuchtigkeit nach außen transportieren.
Klassische Jogginghosen sind weiterhin sehr gefragt
Die klassischen Jogginghosen sind jedoch weiterhin sehr gefragt, sagt Uwe Virkus - wenn auch nicht zum Joggen. „Da gibt es verschiedene Varianten und unterschiedliche Materialien, aber sie werden kaum noch zum Sport verwendet, sondern eher, um sie nach dem Sport anzuziehen - oder für zu Hause.“
Letzteres gilt auch für die Jogginghosen, die es beim Modeladen „Chelsea“ an der Quedlinburger Steinbrücke zu kaufen gibt. Neben Pullis und Jeans gibt es ein Modell, sagt die Angestellte Cornelia Schlösser. Zwei Exemplare der weichen, dunkelblauen Hose mit dunkelroter Kordel hat sie an diesem Tag schon verkauft: „Aber nicht für den Sport, sondern nur zum Lümmeln auf der Couch.“
(mz)