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Striktes Ausgangsverbot Striktes Ausgangsverbot auf Lanzarote in Corona-Krise: Binka und Erhard Kachel aus Bad Suderode müssen im Bungalow bleiben

Von Ingo Kugenbuch 21.03.2020, 13:56
Bianka und Erhard Kachel vor ihrem Bungalow auf Lanzarote. Am 27. März wollen sie zurückfliegen.
Bianka und Erhard Kachel vor ihrem Bungalow auf Lanzarote. Am 27. März wollen sie zurückfliegen. Kachel

Bad Suderode/Guatiza - In Guatiza ist es Freitagmittag leicht bewölkt bei knapp 20 Grad. Sicher nicht das ideale Badewetter, aber ein Spaziergang am Strand wäre auf jeden Fall nett. Für Bianka und Erhard Kachel aus Bad Suderode ist das aber leider unmöglich.

Sie müssen in ihrem Bungalow in dem Ort auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel Lanzarote bleiben, denn in Spanien gilt wegen der grassierenden Corona-Seuche ein striktes Ausgangsverbot. „Wir dürfen nur zum Einkaufen raus“, sagt Bianka Kachel am Telefon. „Die Polizei kontrolliert das.“

Trotzdem klingt Bianka Kachel überhaupt nicht frustriert. „Panik bringt nichts“, sagt sie. „Wir nehmen das so, wie es kommt.“ Immerhin ist die Prognose für die beiden 75-Jährigen gar nicht so schlecht. Laut ihrer Fluggesellschaft Condor sollen sie wie geplant am 27. März zurückfliegen können.

Bis 26. März sollen alle Touristen Hotels und Ferienhäuser verlassen

Allerdings sollen bereits bis zum 26. März alle Touristen die spanischen Hotels verlassen haben. „Unser Vermieter hat uns aber versichert, dass wir die eine Nacht noch bleiben können“, sagt Bianka Kachel. In den Supermärkten gebe es alles zu kaufen, und sie könnten sich dadurch selber versorgen und kochen.

In Spanien gibt es etwas mehr bestätigte Coronavirus-Infektionen als in Deutschland. Aber die Zahl der Toten ist dort dramatisch höher. Mittlerweile hat das südeuropäische Land mehr als 1.000 Todesopfer durch die Coronavirus-Pandemie zu beklagen. 1.002 Infizierte seien bislang gestorben, sagte der Leiter des Zentrums für gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Madrid.

Die landesweite Zahl der Infizierten stieg demnach seit Donnerstag um 2.833 auf 19.980 Fälle. Am Mittwoch waren es noch 13.716 bestätigte Fälle. Auf den Kanaren gab es am Freitag insgesamt 287 Fälle. In Deutschland waren es dagegen Freitagmittag offiziell knapp 14.000 Infektionen, aber nur 31 Tote.

Spanien ist neben China, Italien und Iran am schwersten von Coronavirus-Krise betroffen

Spanien zählt neben China, Italien und dem Iran zu den am schwersten von der Coronavirus-Krise betroffenen Ländern weltweit. Zur Eindämmung der Pandemie gilt in dem EU-Land seit vergangenem Samstag eine Ausgangssperre. Sie ist bislang für 15 Tage geplant.

Die knapp 47 Millionen Spanier dürfen nur in Ausnahmefällen aus dem Haus - und wenn, dann nur ohne Begleitung. Den Hund Gassi zu führen bleibt allerdings erlaubt. Es gibt viele Polizeikontrollen. Bei Verstößen drohen Geld- oder sogar Haftstrafen.

„Wir sind entspannt“, sagt Bianka Kachel trotz dieser Situation. Ihre Kinder könne sie zum Glück täglich über den Messengerdienst „WhatsApp“ über die aktuelle Lage auf Lanzarote informieren. „Und“, sagt Bianka Kachel, „wir lesen jeden Tag die Zeitung im E-Paper.“ (mz)