Steine als Kleindenkmale in der Region
WESTERHAUSEN/MZ. - Bemerkenswert sei der Gedenkstein, der 1987 anlässlich der 1050-Jahr-Feier von Westerhausen aufgestellt wurde. "Die Mitarbeiter des Magdeburger Landesarchivs hatten damals unseren Ort mit Westerhüsen verwechselt, aber der Stein aus Bautzener Granit ist doch gelungen", sagte er.
Der Vorsitzende des Vereins für Heimatgeschichte und Naturschutz hatte zahlreiche Fotos präsent, die auf interessante, steinerne Zeugen der Geschichte hinweisen. "Wir haben bewusst auf eine Kartierung unserer Funde verzichtet, damit den Steinen nichts passiert", betonte er. Der älteste, bekannte Grenzstein von 1531 zwischen dem Gebiet der Regensteiner Grafen und Sachsen sei nicht mehr da. In den Harsleber Bergen sei ein Stein der Reichsstifts Quedlinburg von 1754 mit Strauchwerk gesichert.
Bereits 1931 gab es "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen", wie eine Aufnahme vom Hungerstein zeigt, referierte Bernd Feicke. Andere Grenzsteine seien nach 1945 mit kyrillischen Buchstaben "verziert" worden. Zu seiner Sammlung gehören Fotos von Grenzsteine von 1844 bei Blankenburg zwischen dem Gebiet von Braunschweig und Preußen.
Anlass des diesjährigen Museumstages war das 150-jährige Jubiläum der Aufstellung des Rundsockelsteines zwischen Westerhausen und Warnstedt, wo es jetzt ein entsprechendes Hinweisschild gibt. Bis 1913 gab es in der Region auch Forstbezirks-Grenzsteine, weiß Bernd Feicke. Schließlich machte er noch einen Exkurs in Sachen Wappengeschichte. Im Zusammenhang mit der Verwaltungsgemeinschaft Thale wurde 1973 ein Wappen für Westerhausen geschaffen, das auf rotem Grund einen vierbärtigen Schlüssel, den Königsstein und eine Axt auf grünem Grund zeigt. 1987 wurde das Wappen von Wilhelm Hartlep als Denkstein gestaltet. "Das Wappen wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen", so Feicke. Es wurde jedoch von der Wappenrolle des Landes Sachsen-Anhalt nicht bestätigt.