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Stadtverwaltung in Thale Stadtverwaltung in Thale: Bürgermeister Balcerowski baut um

Von ingo kugenbuch 12.06.2015, 15:37
Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU)
Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) Photo by: Chris Wohlfeld

thale - „Auch wenn der neue Bürgermeister der alte ist, muss nicht alles automatisch so bleiben, wie es ist“, sagt Thomas Balcerowski, der zum zweiten Mal zum Bürgermeister in Thale gewählt und jüngst wieder vereidigt worden ist. Der CDU-Politiker plant einen weitreichenden Umbau der Verwaltung, wie er im Gespräch mit der MZ berichtet.

Der Bauhof wird geschrumpft und einige seiner Aufgaben an externe Unternehmen vergeben.

Als Grund nennt Balcerowski eine Vorgabe des Landes: Pro 1 000 Einwohner dürfe eine Stadt einen Mitarbeiter im Bauhof haben. „Für Thale wären das 18,5 Stellen - wir haben derzeit aber mehr als 30“, sagt Balcerowski. Also müsse beinahe die Hälfte abgebaut werden. „Der Maßstab ist verkehrt“, sagt Balcerowski. „Wenn die Bevölkerung schrumpft, werden nicht automatisch auch die Parks kleiner.“ Auch wenn Balcerowski protestiert, reagieren muss er trotzdem. „Wir werden verstärkt Firmen beauftragen, städtische Aufgaben wahrzunehmen“, sagt er. Unter anderem sollen die Bereiche Friedhof, Straßenreinigung und Grünlandpflege ausgegliedert werden. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, versichert Balcerowski. Die Reduzierung soll dadurch erfolgen, dass Stellen, die durch den Altersruhestand von Mitarbeitern frei werden, nicht mehr besetzt werden. „Es wird nicht billiger werden, aber ich will mit demselben Geld mehr erreichen“, sagt der Bürgermeister.

Parallel dazu ist ein personeller Umbau in der Stadtverwaltung vorgesehen: Nils Tölle, der bisherige Leiter des Ordnungsamts, wird zum 1. Juli Bauhof-Chef. Sein Vorgänger Matthias Nowak wird künftig als sein Stellvertreter die Auftragsvergabe an Firmen managen. Philip Zedschak ist ab nächstem Monat neuer Ordnungsamts-Chef, und Sandra Hofmann aus dem Personalamt wird seine Stellvertreterin. Für sie wird jemand eingestellt.

Widerstände gegen die Personalumbesetzungen, die in der „alleinigen Entscheidungsgewalt des Bürgermeisters“ lägen, habe es nicht gegeben, sagt Balcerowski. „Keiner von den Kollegen hat gesagt ,Ich mache das nicht‘.“

Es wird die neue Abteilung „Technisches Gebäudemanagement“ gegründet.

Bisher seien alle städtischen Immobilien den zuständigen Abteilungen zugeordnet gewesen, berichtet Balcerowski. Das Rathaus gehörte zum Hauptamt, die Schulen zum Amt für Bürgerdienste, die Feuerwehr zum Ordnungsamt. „Das war nicht immer effektiv“, sagt Balcerowski, „weil die Mitarbeiter häufig nicht die entsprechende Ausbildung hatten.“

Nun sollen alle Immobilien vom Technischen Gebäudemanagement verwaltet werden, dem die gelernte Hochbau-Ingenieurin Heike Fichtner, die vorher im Bauamt beschäftigt war, vorstehen soll. Angesiedelt wird die neue Abteilung beim Amt für Bürgerdienste.

Die städtische Wohnungsgesellschaft gibt die Verwaltung ihrer Wohnungen ab.

„Seit Jahren bekommen wir von den Rechnungsprüfern mitgeteilt, dass wir bei der Verwaltung unserer Wohnungen zu teuer sind“, sagt Balcerowski. Grund: „Wir sind zu klein.“ Die städtische Wohnungsgesellschaft verfüge über 980 Wohnungen, aber erst ab etwa 3 500 Einheiten sei die Verwaltung rentabel. Außerdem liege der Leerstand bei 23 Prozent. Darum will Balcerowski mit der Wohnungsgenossenschaft kooperieren. „Die hat ähnliche Bestände wie wir in denselben Quartieren.“ 2017 soll die Genossenschaft die Wohnungsverwaltung und einen Teil des Personals der städtischen Tochter übernehmen. (mz)