Spielleute mussten auf das Karussell
Wedderstedt/MZ. - "Damit wollten wir auch etwas Leben ins Dorf bringen", begründete der Bürgermeister des Ortes und zugleich Vorsitzende des Schützenvereins, Dr. Eckhard Wiezer, den Termin. "Auch deshalb bleibt die Feier nicht allein den Schützen vorbehalten, sondern ist als Dorf- und Schützenfest Höhepunkt des Jahres für den gesamten Ort. Allein die Tatsache, dass sich etwa 60 Einwohner um die Krone des Bürgerkönigs bewarben, zeigt doch den Erfolg unseres Bemühens." Als Sieger aus dem harten Duell der Einwohner ging Rene Jacobi hervor. Ob er allerdings einmal in die Fußstapfen einer seiner Vorgänger, des Bürgerkönigs von 2005 Marko Gabriel, tritt, muss man abwarten. Agrotechniker Gabriel wechselte nach seinem damaligen Erfolg erst vor einem Jahr zu den Schützen, konnte aber auf Anhieb die Königstrophäe erringen. Bereits seit 2004 gehört Krankenschwester Petra Hudecek zum Verein und wurde in diesem Jahr zum ersten Mal Schützenkönigin.
Auf dem Weg dahin hatte sie im vergangenen Herbst das vereinsinterne Hirschschießen gewonnen und sich damit für den höchsten Titel empfohlen. Einzig der Nachwuchs bereitet den Schützen Sorge, weshalb wegen fehlender Mitglieder kein Jugendkönig ermittelt wurde. Doch es wird nichts unversucht gelassen, entsprechende Anreize zu schaffen. Letztlich gab es zehn Bewerber für den Jugendbürgerkönig, bei dem sich Dustin Fleck in die Siegerliste einschrieb. Vorbei ist die Zeit der Improvisation, als bei der ersten Auflage noch ein einfacher Stand in einem Stall zur Ermittlung der Sieger herhalten musste. "Ausschließlich in Eigenleistung haben wir für etwa 7 000 Euro den ehemaligen Kornboden ausgebaut", freut sich die gute Seele des Vereins, Oliver Nieft, über den neuen Schießstand und den kleinem Saal direkt über der Feuerwehr. Dort wurde zum Fest auch der Pokalsieger für Dreiermannschaften von Vereinen ausgeschossen. Als Beste erwiesen sich die Ditfurter Schützen vor ihren Wedderstedter Kollegen und der Freiwilligen Feuerwehr Wedderstedt. Deren bereits seit 1946 bestehender Spielmannszug der rein örtlich gesehenen "Untermieter" der Schützen ließen den "Jäger aus Kurpfalz" fehlerlos auf dem drehenden Karussell erklingen.