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Sonderausstellung in Thale Sonderausstellung in Thale: Brocken und bunte Smarties

Von sigrid dillge 22.02.2015, 17:24
Detlef Amtag (hinten) hängt mit Harald Grewenig die Bilder auf.
Detlef Amtag (hinten) hängt mit Harald Grewenig die Bilder auf. c. wohlfeld Lizenz

THALE - Unverkennbar präsentiert sich der Brocken mit seiner Antennen- und Turmmütze. Majestätisch scheint der höchste Gipfel des Harzes über den Bäumen zu thronen. Das Ruhe und Erhabenheit ausstrahlende Foto ist eines von denen, die Detlef Amtag bis 29. März in der Galeriekapelle des Thalenser Hüttenmuseums zeigt. Es ist nicht nur die erste Sonderausstellung des Jahres 2015 im Museum, sondern zugleich die allererste Einzelausstellung von Amtag. Das Foto vom Brocken hat darin eine besondere Bedeutung, denn der Gipfel hat für Amtag eine Wende gebracht. Die von der analogen hin zur digitalen Fotografie. „Bis 2007 habe ich analog fotografiert. Dann habe ich eine Fahrt auf den Brocken geschenkt bekommen. Mein Analogfilm mit 36 Aufnahmen war im Nu voll“, erinnert sich der Mann. Die Folge: „Ich bin dann ins digitale Zeitalter eingestiegen.“

2009 gab es dann noch einmal einen Wendepunkt. Amtag sollte ein Hintergrundbild für den Modellbahnclub Thale erstellen. Sonnenstrahlen und unterschiedlicher Lichteinfall wurden zu einer Herausforderung. Der begeisterte Hobbyfotograf machte seine Bilder fortan mit einer Spiegelreflexkamera und bearbeitete die Ergebnisse am Computer nach.

Smarties werden zur kniffligen Aufgabe

Detlef Amtag, Jahrgang 1968, wuchs in Neinstedt auf, wohnt seit 1995 in Thale und ist Lagerarbeiter in einer Wernigeröder Firma. Der gelernte Raumausstatter beschäftigt sich seit der Jugend mit der Fotografie. Immer wieder arbeitet er daran, Neues für den Betrachter aufzunehmen und Themen ganz unterschiedlich umzusetzen. Wichtig ist für ihn, dass das Ergebnis dann genau dem entspricht, was ihm vor dem „inneren Auge“ vorschwebte. So manches Mal vergisst er darüber die Zeit, vertieft sich in kniffligen Aufgaben. Wie beispielsweise beim Bild „Smarties mal anders“. Die bunten, süßen, linsenförmigen Gebilde schweben über- und nebeneinander, faszinieren mit Farbenspiel und Spiegelung. „Das hat einen dreiviertel Tag gedauert, bis es so war, wie ich mir es vorgestellt habe“, verrät der Fotograf. Von der Fotobearbeitung leben auch andere Bilder in der Ausstellung. Wie das Äffchen aus dem Ascherslebener Zoo, das einen Rahmen bekommt und doch aus ihm herausragt. Oder die Komposition unterschiedlichster Aufnahmen zu einem großen Ganzen.

Vom Eichhörnchen zum Wassertropfen

Die meisten Motive findet Amtag in der Natur. Die Jungfernbrücke im Bodetal war ebenso sein Modell wie die Regensteinmühle oder ein am Boden sitzendes Eichhörnchen. Zu diesen Momentaufnahmen gesellen sich in der Ausstellung unter anderem die romantisch in Szene gesetzte Rosenblüte und ein Wassertropfen in Nahaufnahme.

Vieles kann man auf den Fotos entdecken und ist stets überrascht von der Wirkung des Abgebildeten. Amtag sucht immer wieder nach Neuem und nutzt dafür auch den Austausch mit Gleichgesinnten. Er ist Mitglied des Fotoklubs Halberstadt und hat sich an dessen Ausstellungen beteiligt. Nun hat er seine erste eigene Schau, für die er Arbeiten aus den vergangenen sechs Jahren ausgewählt hat.

Sie ist vom 21. Februar bis 29. März in der Galeriekapelle des Hüttenmuseums zu sehen und trägt den schönen Titel „Freude am Fotografieren“. (mz)