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Reitclub Reinstedt Reitclub Reinstedt: Reiter zügeln Kosten

Von Petra Korn 09.07.2015, 10:16
Henning Ziege, Geschäftstellelleiter der Harzsparkasse in Ermsleben, Vereinschef Gerd Kleimeyer, Stute Sunny Day mit Besitzerin Carolin Grub, Susanne Luzius und Jenny Barsch (alle vom Reitclub Reinstedt) begutachten den neuen Boden.
Henning Ziege, Geschäftstellelleiter der Harzsparkasse in Ermsleben, Vereinschef Gerd Kleimeyer, Stute Sunny Day mit Besitzerin Carolin Grub, Susanne Luzius und Jenny Barsch (alle vom Reitclub Reinstedt) begutachten den neuen Boden. Chris Wohlfeld Lizenz

Reinstedt - Der Boden in einer Reithalle sollte in der Regel alle zehn Jahre gewechselt werden. In der Halle des Reitclubs Reinstedt lag der Boden inzwischen schon 17 Jahre. „Wir haben uns in den vergangenen fünf, sechs Jahren immer wieder vorgenommen, hier etwas zu tun. Aber leider hat uns immer das Geld gefehlt“, sagt Vereinsvorsitzender Gert Kleimeyer. Jetzt konnte das Vorhaben mit viel Eigeninitiative und einer finanziellen Unterstützung durch die Harzsparkasse gestemmt werden.

Der Reitclub Reinstedt ist ein eingetragener Verein, dem sowohl Freizeit- als auch Dressur- und Springreiter angehören. Er zählt 70 Mitglieder, darunter 20 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Der Verein ist Eigentümer der fünf Hektar großen Anlage im Reinstedter Oberdorf, die mit einer kleinen und einer großen Reithalle, einem Strohlager und einem Pferdestall für 33 Pferde bebaut ist.

Für alle Reparaturen oder Investitionen ist der Reitclub selbst zuständig. „Wir müssen das Geld selbst aufbringen“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Das galt auch für den Boden in der großen, 40 mal 60 Meter messenden Reithalle. Der Boden muss erneuert werden, damit er elastisch bleibt, erläutert Gert Kleimeyer, der selbst seit seiner Kindheit reitet.

„Das ist wichtig für die Gesundheit der Pferde und der Menschen, die darauf sitzen.“ Immerhin nutzen die Vereinsmitglieder die Halle in der Regel von Oktober bis April, aber auch im Sommer bei schlechtem Wetter für ihr Training. „Wir hatten uns einen Kostenvoranschlag von einer Firma eingeholt - das war enorm.

Dann haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was wir selbst machen können“, schildert der Vorsitzende. So konnten die Kosten minimiert und das Vorhaben dann mit Hilfe der 1 000 Euro von der Harzsparkasse umgesetzt werden. „Diese Unterstützung hat uns sehr geholfen“, sagt Gert Kleimeyer. Die Reiter - „Wir waren gut und gerne 30, 35 Leute“ - liehen sich Technik aus und legten los: An einem Freitag, Sonnabend und Sonntag wurden zunächst der alte Boden aus der Halle herausgeholt, dann die Fläche glatt gemacht und schließlich der neue Boden eingebracht. Ein Drittel Holzspäne, zwei Drittel Sand, gut miteinander vermischt - insgesamt 140 Tonnen, erklärt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Gabriele König.

„Der Sand ist fein und gesiebt, ohne Steinanteile, damit der Boden lange weich bleibt und sich nicht so schnell verdichtet“, erläutert Gert Kleimeyer und fügt hinzu: „Eine gewisse Bodenpflege machen die Reiter selbst.“ Zweimal pro Woche lockern die Vereinsmitglieder das Gemisch mit einem Traktor auf, und es gibt auch eine Beregnungsanlage, mit welcher der Boden bewässert werden kann, so dass es beim Reiten in der Halle nicht so staubt. Der alte Boden bestand übrigens nur aus Sand.

Bei einem älteren Boden sind die Holzspäne das Problem; sie können verfaulen, meint Henning Ziege. Der Geschäftsstellenleiter der Harzsparkasse in Ermsleben kann sich nicht erinnern, dass schon einmal die Erneuerung des Bodens in einer Reithalle unterstützt wurde. „Ich finde es aber beachtenswert, dass diesmal ein Reitverein unter den Geförderten ist. Das ist nicht häufig. Aber es ist ja unser Thema, dass wir helfen wollen, das öffentliche Leben am Leben zu halten.“

„Leben“ ist in der Reithalle übrigens jeden Tag von etwa 15 bis etwa 21 Uhr. „Wir haben hier 33 Pferde. Die müssen täglich eine Stunde trainiert werden“, sagte Gert Kleimeyer „Das kann man nur mit einer funktionierenden Reithalle." (mz)

Ein gemütlicher Ausritt
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