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  7. Zollfahndung ermittelt wegen gewerbs- und bandenmäßiger Steuerhinterziehung: Razzia in Blankenburg: Kriminelle sollen Designer-Kraftstoffe unter Wert verhökert haben

Zollfahndung ermittelt  Razzia in Blankenburg: Kriminelle sollen Designer-Kraftstoffe unter Wert verhökert haben

Einsatzkräfte des Zollfahndungsamts Hannover durchsuchen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Magdeburg eine Firma in Blankenburg. Es wurden Beweise und Wertgegenstände gesichert.

Aktualisiert: 02.07.2024, 19:06
In Blankenburg gab es eine Zollrazzia.
In Blankenburg gab es eine Zollrazzia. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

Blankenburg/iku. - Wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Steuerhinterziehung haben Einsatzkräfte des Zollfahndungsamts Hannover im Auftrag der Staatsanwaltschaft Magdeburg eine Firma im Landkreis Harz durchsucht. Wie die Behörden am gestrigen Dienstag gemeinsam mitteilten, hat der Einsatz bereits am Dienstag vor einer Woche stattgefunden. Nach Informationen der Redaktion handelt es sich um eine Firma aus Blankenburg.

Blankenburg: Ermittlungen richten sich gegen zwei Verantwortliche des Unternehmens

Die Ermittlungen richten sich den Angaben zufolge gegen zwei Verantwortliche des Unternehmens sowie weitere Personen, die mit ihnen zusammenarbeiten. Ihnen wird demnach die bandenmäßige Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Bestimmungen des Energiesteuergesetzes vorgeworfen.

„Nach derzeitigen Erkenntnissen des Zollfahndungsamts Hannover bezogen die Beschuldigten unter diversen Handelsbezeichnungen über ihr Unternehmen Ware, bei der es sich um sogenannte Designer Fuels handelte. Dabei führten die anliefernden Tanklastwagen Lieferpapiere mit sich, aus denen keine konkrete Bezeichnung der transportierten Flüssigkeiten hervorging“, hieß es.

Ware wird zu Preisen unter dem Marktwert verkauft

Designer Fuels seien Kraftstoffe, „die betrügerisch verändert werden, um so die Besteuerung zu umgehen“. Die nicht erhobene Energiesteuer ermögliche es den Beschuldigten, die Ware zu Preisen unter dem Marktwert zu verkaufen. Diese Handlungen schädigten nach der aktuellen Verdachtslage nicht nur den Staat durch entgangene Steuereinnahmen, sondern auch „gesetzestreue Mitbewerber“, hieß es.

Bei der Durchsuchung wurden nach Behördenangaben Beweise in elektronischer und Papierform gesichert sowie diverse Wertgegenstände und Bargeld „zur Vermögensabschöpfung“ beschlagnahmt.

Keine Angaben zur Schadenshöhe

Der Einsatz wurde von Einsatzkräften des Hauptzollamts Magdeburg sowie beim Abtransport der Beweismittel logistisch vom Technischen Hilfswerk Magdeburg unterstützt. „Die weiteren im Auftrag der Staatsanwaltschaft Magdeburg geführten Ermittlungen des Zollfahndungsamts Hannover dauern an“, teilten die Behörden mit. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“ würden keine Angaben zur Schadenshöhe und weiteren Details der mutmaßlichen Taten gemacht, hieß es.