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Quedlinburg Quedlinburg: Umzug in das Montessori Kinderhaus

Von Gerd alpermann 16.08.2012, 12:33

Quedlinburg/MZ. - "Montessori-Kinderhaus", so heißt die neue Einrichtung, in der nächsten Woche bezogen wird. Drei Kindertagesstätten der Stadt Quedlinburg - am Brühl, in der Wallstraße und als Gast bei der Awo am Kleers - sitzen sozusagen auf gepackten Koffern. Auf dem ehemaligen Kasernengelände entstand in anderthalbjähriger Bauzeit eine neue Kindereinrichtung mit 150 Plätzen in Kindergarten (100) und -krippe (50).

Das Leitungsteam mit Ines Rasehorn, zuvor bereits Leiterin der vorherigen Montessori-Kindereinrichtung, Kerstin Kosubek und Angelika Holzfuß, werden das neue Haus übernehmen. Dieser Tage ist die Leiterin vor allem auf der Baustelle zu finden. Neben den Handwerkern ist auch schon Thomas Oerlecke mit seinen Kollegen von der Stuhlfabrik Benneckenstein bei der Arbeit. Die Einrichtungsspezialisten stellen unter anderem Schränke und Regale auf. Ines Rasehorn und einige ihrer Kolleginnen sind allenthalben gefragt. Schließlich soll alles so stehen, wie es sich die Erzieherinnen wünschen und wie es zu den pädagogischen Konzepten passt.

Während die Leiterin überzeugt ist, dass innen die Arbeiten pünktlich abgeschlossen werden, damit am 27. August die Mädchen und Jungen im neuen Haus begrüßt werden können, scheint außen doch noch dieser und jener Handgriff danach nötig. Die Terrassen für Gruppenräume werden gerade montiert. Leider ohne Dach, bedauern die Erzieherinnen, doch dafür reichte das Geld nicht. Schön wäre es gewesen, denn so hätte auch bei Regen manches mehr an der frischen Luft geschehen können. "Vielleicht lässt es sich nachrüsten", gibt sich Ines Rasehorn hoffnungsvoll.

Seit dem ursprünglichen Projekt mussten einige Veränderungen vorgenommen worden. Vor allem aufgrund des Brandschutzes stand für andere Dinge nicht ganz so viel Geld zur Verfügung, wie ursprünglich geplant. Auch die Fläche wurde beschränkt, so dass in den sechs Gruppenräumen der Kindergartenkinder zweite Ebenen mit Treppen und Rutschen eingebaut worden sind. Für die Leiterin keine so schlechte Sache, gebe es so auch Möglichkeiten für die Kinder, sich beim Spielen unbeobachtet zu fühlen.

Von den vier Krippenräumen ist einer für die Zweijährigen gedacht und dort wird auch noch eine zweite Ebene eingebaut. Die Eltern haben dies befürwortet und dann, wie Firmen und die Sparkasse, rund 6 000 Euro gespendet. Denn die zweite Ebene war im Krippenbereich nicht im Budget enthalten. So kann sie im Nachhinein eingebaut werden.

In den drei noch bestehenden Einrichtungen erfolgt vom 20. bis 24. August eine "bedarfsgerechte Schließung". Nur Eltern, die keine andere Möglichkeit haben, werden ihre Kinder in eine der Einrichtungen bringen. Der Umzug soll innerhalb weniger Tage geschehen. "Es wird eine anstrengende Woche", weiß die Leiterin: "Doch wir haben ein ganz motiviertes Team", ergänzt sie. Neu werden die Kücheneinrichtungen für jede Gruppe sein. Dagegen müssen Möbel und Materialien aus den bisherigen Einrichtungen mitgenommen. Während im Montessori-Haus in der ehemaligen Kaserne schon einmal alles aussortiert wurde, was nicht mehr gebraucht wurde, steht dies jetzt in den anderen beiden Einrichtungen erst an. Nun wird dort genau überlegt, was mit soll und was nicht. Das Montessorihaus war für die Übergangszeit bei der Awo im "Bummi" auf dem Kleers und in der Brühleinrichtung untergekommen, nachdem das ursprüngliche Domizil in der Halberstädter Straße bereits zum Stadtarchiv umgebaut wird. "Auf dem Boden im Brühlhaus stand noch ein großer alter Schrank", weist Ines Rasehorn auf ein nicht zu verzichtendes Stück hin. "Der kommt mit, erstens brauchen wir viel Platz für Wäsche, anderseits ist das ein Stück, das auch die Kinder toll finden werden", ist sie sich sicher. Und so gebe es noch manches, was nicht weggeworfen, sondern in den Neubau integriert wird.

Integriert werden auch die pädagogischen Konzepte von Maria Montessori, Emmy Pichler und Elfriede Hengstenberg, wie sie in den bisherigen Einrichtungen angewandt worden sind. Viel geistige Vorarbeit zur Einrichtung des Neubaus haben die ehemaligen Leiterinnen Barbara Richter im alten Montessorihaus und Dorothea Neuhäuser in der Krippe Wallstraße geleistet. So kann das heutige Leitungsteam auf ihre Ideen und Konzepte für das neue Haus aufbauen. Offizielle Eröffnung des rund 2,5 Millionen Euro teuren Neubaus wird erst im September sein, weiß die Sachgebietsleiterin der Stadtverwaltung Angela Stange. Bis dahin haben sich die Kinder sicher bereits eingelebt. In den Häusern am Brühl und in der Wallstraße zieht zunächst die Lebenshilfe ein. Dies für eine längere Zeit, bis ihr Kinderhaus "Sonnenkäfer" saniert ist.