Quedlinburg Quedlinburg: Sternsinger besuchen Rathaus und MZ-Lokalredaktion
Quedlinburg/MZ. - Bunte Umhänge, auf dem Kopf die Königskrone und in der Hand einen Stern. So machten sich gestern 13 Mädchen und Jungen der katholischen Pfarrei St. Mathilde Quedlinburg auf den Weg ins Rathaus.
Denn traditionsgemäß sind in der ersten Januarwoche die Sternsinger wieder unterwegs, um in den Gewändern der Heiligen Drei Könige den Segensspruch "Christus segne dieses Haus" mit Kreide an die Türen zu schreiben. Auf Lateinisch heißt das Christus mansionem benedicat und wird mit den Buchstaben "C+M+B" abgekürzt.
Begleitet wurden die Kinder unter anderem von Gemeindereferent Thomas Dammann und Gemeindemitglied Eva-Maria Siegmund. "Wir hatten am 18. Dezember letzten Jahres unser Vorbereitungstreffen und haben neue Lieder geübt", sagte Dammann.
Im Quedlinburger Ratssaal wartete Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) mit seinen Mitarbeitern gespannt auf diesen Besuch. "Es ist eine gute Tradition, dass die Sternsinger auch ins Rathaus kommen. Wir bringen nicht nur den Segen, sondern sammeln auch für einen guten Zweck", erklärte Dammann dem Publikum.
Die Kinder sangen "Ein Stern geht auf", "Die Weisen brechen auf" und "Sehet unseren Stern". Musikalische Begleitung kam vom Gemeindereferenten mit der Gitarre sowie von Eva-Maria Siegmund mit dem Akkordeon.
Das Publikum dankte nicht nur mit viel Beifall, sondern füllte auch kräftig die Spendenbüchsen der Sternsinger. "Danke für die schönen Lieder. Wir wollen ein Jahr üben, damit wir das nächste Mal mitsingen können", versprach der Oberbürgermeister. Er holte auch einen Stuhl, damit Judith Behrendt den Segensspruch an die große Tür des Ratssaals schreiben konnte. "Ich war schon in den vorigen Jahren dabei. Mir gefällt es, Geld für andere Länder zu sammeln und dass man den Segen bringen kann", sagte die Neunjährige.
Zum ersten Mal dabei war Marie Schäfer. "Ich bin ein bisschen aufgeregt, aber das Singen macht Spaß", so das fünfjährige Mädchen.
Nach dem Besuch des Rathauses ging es weiter durch die Stadt. Den Segensspruch bekamen unter anderem das Grünhagenhaus am Marktplatz, Banken, außerdem die Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung in der Turnstraße. Auch hier gab es für die Lieder und Gedichte reichlich Applaus sowie Geld für die Spendenaktion.
In diesem Jahr heißt der Leitspruch der 55. Sternsinger-Aktion "Segen bringen, Segen sein. Für die Gesundheit in Tansania und weltweit". Doch auch andere arme Länder, beispielsweise in Afrika, Asien, Osteuropa und Lateinamerika werden unterstützt. Im vergangenen Jahr wurden schätzungsweise 2 200 solcher Projekte unterstützt, um die Armut, vor allem bei Kindern, zu lindern.