"Pflanze & Denkmal" "Quedlinburg Pflanze & Denkmal": Der 20. Kalender ist auch der letzte
Quedlinburg - „Man hat selten die Gelegenheit, seinen eigenen Nachruf zu hören“, sagt Manfred Neumann. Für den Kalender „Quedlinburg Pflanze & Denkmal“, der jetzt zum 20. und letzten Mal erschien, seine Initiatoren und Begründer, Manfred Neumann und Klaus Peters, sowie die „Gemeinschaft Kalender Quedlinburg Pflanze & Denkmal“ war das nun der Fall:
Feierstunde im Rathaus beendete das Projekt nach 20 Jahren
In einer Feierstunde im Rathaus, in der an die Entwicklung erinnert und die letzte Auflage des Kalenders an Unterstützer übergeben wurde, wurde das Projekt abgeschlossen.
Dessen Wurzeln reichen bis zur Bundesgartenschau in Magdeburg 1999 zurück. Die Leitung der damaligen Bundesforschungsanstalt für Züchtungsforschung (BAZ) hatte in einer der Ausstellungshallen eine Fläche organisiert, auf der Gartenbau und Züchtung, Saatgutproduktion und Forschung und die Stadtentwicklung unter dem Motto „Quedlinburg Pflanze & Denkmal“ präsentiert wurden, erinnerte Manfred Neumann an die Anfänge.
Am Ende der Buga 1999 entstand die Idee für den Kalender
Über ein halbes Jahr hinweg wurde hier gemeinsam gearbeitet, die Schau immer wieder mit neuen Pflanzen bestückt. Als sie endete, gab es unter den Akteuren „ein bisschen Wehmut, wo wie heute“, so Neumann.
So entstand die Idee, weiter zusammenzuarbeiten und für Quedlinburg dauerhaft zu werben: mit einem Kalender.
Von der ersten Auflage an wurde dieser durch Unternehmen und einen Freundeskreis durch Sponsoring finanziert. Stellte anfangs die BAZ die Fotos zur Verfügung, kamen diese dann aus den Reihen der Gemeinschaft von vielen Hobby-Fotografen.
Hobby-Fotografen stellten Aufnahmen von Pflanzen zur Verfügung
Diese stellten auch später weiterhin Pflanzenaufnahmen kostenlos zur Verfügung, während mit den Architekturfotos Rosi Radecke und dann Ulrich Schrader beauftragt wurden. Planung, Text und redaktionelle Arbeit wurden all die Jahre über ehrenamtlich geleistet; gedruckt wurde stets bei Koch Druck in Halberstadt.
Die Exemplare wurden den Mitgliedern der Kalendergemeinschaft für deren Zwecke zur Verfügung gestellt. Versehen waren sie ab 2008 zudem mit einem Spendenaufruf für Projekte, Vereine und Einrichtungen. Das zeigt der 20. „Quedlinburg Pflanze & Denkmal“ - und ebenso, wie sich der Kalender über die Jahre entwickelte und welche Länder er erreichte.
Oberbürgermeister Ruch bedankt sich bei Initiatoren und Gemeinschaft
Diese 20. Ausgabe löse bei ihm sehr unterschiedliche Gefühle aus, sagte Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU). Zur Freude über den neuen Kalender komme „großes Bedauern“, dass er der letzte sei. Ruch bedankte sich bei den Initiatoren und der Gemeinschaft für eine „einzigartige Erfolgsgeschichte im Dienste unserer Heimatstadt“.
Der Kalender sei „ein perfekter Botschafter unserer Stadt deutschlandweit und darüber hinaus“, so Ruch, der Manfred Neumann und Klaus Peter für deren Engagement den Ehrenamtstaler der Stadt verlieh.
Klaus Peter, der sich ebenso wie Manfred Neumann bei allen Mitstreitern über die Jahre hinweg bedankte, freute sich, dass zum Abschluss des Projektes viele Wegbegleiter aus nah und fern ins Rathaus gekommen waren.
„Ich glaube, man kann schlussfolgern, dass die Arbeit, die wir gemacht haben, gut angekommen ist, geachtet und wertgeschätzt wird.“ Er würde es begrüßen, wenn sich eine Gruppe fände, die das Projekt fortsetze. Die Initiative, so sagte er, müsste aus dem Bereich Pflanzen kommen. (mz)