Quedlinburg Quedlinburg: Markt im November fertig?

Quedlinburg/MZ - Die Umgestaltung des Quedlinburger Marktplatzes ist ins Stocken geraten. In den letzten Wochen des vergangenen Jahres und den ersten Monaten dieses Jahres kam es zweimal zu je vier Wochen Zeitverzug. Erst gab es einen frühen Wintereinbruch, dann zog sich eine Kälteperiode bis in den April hin. Zweimal versuchte die Baufirma in diesem Jahr anzufangen, einmal im Februar und einmal im März. Doch sie musste wieder abbrechen. Nun aber wird intensiv gearbeitet.
Zwischen Blasiistraße und Steinbrücke werden derzeit die Abwasserkanäle eingebaut und weitere Leitungen verlegt. Diese Arbeiten sind bis Ende Mai vorgesehen. Die Straße ist voll gesperrt. Die Pflasterarbeiten beginnen Anfang Mai, eine Verkehrsfreigabe ist für Anfang Juni vorgesehen.
„Der Zeitplan ist eng“, gibt der Fachbereichsleiter Bauen der Stadtverwaltung, Thomas Malnati, bei einem Pressegespräch unumwunden zu: „Doch wir setzen alles daran, dass Ende November die Arbeiten auf dem Marktplatz beendet sind und der Weihnachtsmarkt dort stattfinden kann. Wir sind da schon sehr optimistisch.“
Doch dann dürfe es keine Wetterkapriolen geben, wie Starkregen, der den Untergrund aufweicht und keine Pflasterarbeiten zulässt. Deshalb ist schon der Plan ins Auge gefasst worden, bei unvorhergesehenen Problemfällen einen Abschnitt der Breiten Straße zwischen Schulhof und Stieg erst nach dem Ende des Weihnachtsmarktes zu pflastern. Doch alles andere soll bis zum Advent geschafft sein.
Mit dem Bauunternehmen ist abgesprochen, die Arbeitszeit pro Tag zu verlängern. Die Firma hat sich bereiterklärt, in der Woche von 7 bis 18 Uhr zu arbeiten und auch am Sonnabend von 7 bis 14 Uhr. Parallel zum Kanalbau soll jetzt die westliche Marktseite gepflastert werden, die Ende des vergangenen Jahres nicht mehr geschafft wurde.
Zugleich ist vorgesehen, im Hoken und auf dem Marktkirchhof zu arbeiten. Auch dort kommen noch Leitungen in die Erde. Und die Bauverwaltung plant zudem den Rathausinnenhof neu zu gestalten sowie den Fuß des Ostgiebels des Rathauses instand zu setzen. Die Tiefbauarbeiten werden ab Juli vom Stieg in Richtung Steinbrücke fortgesetzt, erklärt René Doege vom Planungsbüro Deuter. Bei allen Arbeiten im Erdreich, das bis zu 2,50 Meter tief ausgeschachtet werden muss, folgen die Archäologen auf dem Fuß. Derzeit untersuchen sie die Reste der Steinbrücke, von der die Straße ihren Namen hat.
Besonders gekennzeichnet in den Plänen ist bereits eine Fläche vor dem Grünhagenhaus. Hier, vor dem Markt 2 und daneben, wird intensiver als anderswo geforscht. Archäologe Robert Brosch vermutet, dass dort vielleicht der Sockel des Rolands zu finden ist. „Für einen Sensationsfund räumen wir mehr Zeit ein“, sagt Thomas Malnati. Wenn die Archäologen fündig werden, dann stehe auch die Frage, ob der Roland, der ebenfalls restauriert wird, anders als bisher aufgestellt werden müsse.
Während die Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitung vom Rathaus in Richtung Steinbrücke erfolgt, wird die Pflasterung genau in entgegengesetzter Richtung vorgenommen. Mitte September beginnen die Pflasterarbeiten auf der östlichen Marktseite vor den Häusern Nummer 9 bis Nummer 5. Es folgen dann ab Mitte Oktober bis Mitte November der Abschnitt vom Markt 4 bis hin zum Stieg, wenn die Witterung mitspielt und die Pläne eingehalten werden können. Den Abschluss bildet die Breite Straße vom Schuhhof bis zum Stieg bis Mitte Dezember.
Nach der Pflasterung sollen auch gleich die Bänke, Papierkörbe und Fahrradständer auf dem Marktplatz platziert werden. Zudem ist der Brunnen mit den Figuren des Bildhauers Wolfgang Dreysse neu zu installieren. Die Straßenbeleuchtung wird ergänzt und nur an den Fassaden der Häuser angebracht.