Q-Bus strafft Fahrplan morgens und abends
Quedlinburg/MZ. - Geschäftsführer Johannes Knoppik verweist auf steigende Kosten und sinkende Zuschüsse. "Es wurden sowohl innerbetriebliche Maßnahmen ergriffen, als auch Korrekturen am Fahrplan vorgenommen", sagte er gegenüber der MZ.
Zu den Veränderungen gehören aber auch neue Startzeiten für Busse, die den Schülerverkehr absichern. "Bisher waren bei einigen Linien die Zeiten zwischen Ankunft und Unterrichtsbeginn zu kurz. Doch auch die Wartezeit nach dem Unterricht sollte verkürzt werden", nannte der Geschäftsführer Beispiele für die Notwendigkeit dieser Fahrplanänderungen. Das trifft zum Beispiel auf den Unterharz und Thale zu.
Dem stehen aber auch sinkende Schülerzahlen gegenüber, was weniger Geld bedeutet. Dazu sinkt die Förderung von Bund und Land. Bei der Beschaffung neuer Busse fällt sie ganz weg. Steigende Material- und Personalkosten sind ebenso zu verkraften. Die Kraftstoffpreise stiegen in Größenordnungen.
Da gegenzusteuern ist für das Unternehmen lebenswichtig, betonte Johannes Knoppik: "Wir arbeiten schließlich eigenwirtschaftlich." Bei den Veränderungen sei darauf geachtet worden, den Taktfahrplan am Tage von einer Stunde oder zwei Stunden aufrechtzuerhalten. Zwischen 8 und 18.30 Uhr werde das weiter gewährleistet. Jede gestrichene Fahrt ist analysiert worden, wie viele Fahrgäste sie nutzen und ob sie betriebswirtschaftlich weiter vertretbar ist, sagte der Geschäftsführer.
"Wir nähern uns den Nachbarn an, haben aber immer noch ein deutlich breiteres Angebot", erklärte Johannes Knoppik. Natürlich sei es bedauerlich, wenn Kunden ihr gewohntes Fahrt-Angebot nicht mehr haben. Doch auf jeden Einzelnen könne der Fahrplan nicht zugeschnitten werden. Auf massiven Protest einer Kundin aus Schielo hat der Geschäftsführer in einem Brief die veränderten Rahmenbedingungen aufgezeigt und Alternativen vorgeschlagen, wie sie ihre Arbeitsstelle in Quedlinburg erreichen und wie sie zurückfahren könnte, erklärte er.
Auf die Frage, warum die erst vor nicht all zu langer Zeit eingerichteten Haltestellen bei Mubea in Warnstedt nicht mehr angefahren werden, nannte der Geschäftsführer die Sperrung der Friedensbrücke. Durch die nicht mehr mögliche direkte Verbindung zwischen Neinstedt und Weddersleben hätten sich die Bedingungen für den öffentlichen Personennahverkehr in diesem Bereich verschlechtert. Die Anfahrt der Haltestellen in Warnstedt würde Mehrkilometer bedeuten, aber auch mögliche Schäden an den Fahrzeugen durch schlechte Wegstrecke. Der Geschäftsführer sieht erst mit der Fertigstellung der Umgehungsstraße Neinstedt wieder die Möglichkeit, die Haltestellen bei Mubea zu bedienen.