"q-Artus" kündigt Mietvertrag "q-Artus" kündigt Mietvertrag: Verein verlässt Finkenhäuschen in Quedlinburg

Quedlinburg - Die Gebäude Finkenherd 1/2 - das „Finkenhäuschen“ am Schlossberg - werden wieder zur Verfügung stehen. Darüber informierte Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) im Rahmen der Bürgerversammlung zum Festjahr 2019. Wie Ruch sagte, habe der Verein „q-Artus“ den Mietvertrag gekündigt. Für die Gebäude sei eine neue Verwendung zu finden, gab Ruch den Teilnehmern der Versammlung „als Brainstorming-Aufgabe“ mit. „An so exponierter Stelle müssen wir da sehr verantwortlich herangehen.“
„Wir haben den Mietvertrag zum 30. Juni gekündigt“, erklärte Hans-Jürgen Furcht, Vorsitzender des Vereins „q-Artus“, auf Anfrage der MZ. Doch nicht nur hier wolle sich der Verein zurückziehen: Auch der „Lebendige Adventskalender“, bei dem sich seit 2005 vom 1. bis zum 24. Dezember die Türen von Häusern rund um den Schlossberg für märchenhafte und süße Überraschungen öffneten und zu dessen Auftakt- und Abschlussveranstaltung stets zum Finkenhäuschen eingeladen wurde, werde nicht mehr unter der Regie des Vereins stattfinden.
Für den Rückzug nannte Hans-Jürgen Furcht personelle und finanzielle Gründe. So sei ein sehr aktives Mitglied aus dem Verein ausgeschieden, das sowohl bei der Organisation und Vorbereitung des Adventskalenders - übrigens in der bundesweiten Initiative „Land der Ideen“ ausgezeichnet - als auch am Filmstadtprojekt beteiligt gewesen sei. „Das tut mir in der Seele weh, aber für mich allein das nicht zu schaffen“, sagte Hans-Jürgen Furcht. Das gelte auch für den Glühwein-Verkaufsstand, der im Dezember gegenüber dem Finkenhäuschen aufgestellt wurde - und der die „einzige Einnahmequelle“ sei, um Miete, Heizung oder Versicherung zu bezahlen. Auch hier seien Aufbau wie Besetzung problematisch gewesen - der Verein habe elf Mitglieder - „aber keine wirklich aktiven mehr“ - , und die Einnahmen seien 2016 viel geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Hinzu seien „viele Kleinigkeiten“ und „wenig Unterstützung“ gekommen, so Hans-Jürgen Furcht weiter. „Irgendwann ist der Sack voll, und dann machst du ihn zu.“
Der „Lebendige Adventskalender“ werde durch die Hauseigentümer rund um den Schlossberg weitergeführt, so Furcht. Den Verein „q-Artus“ werde es weiterhin geben, und das Filmstadtprojekt, bei dem in Quedlinburg gedrehte Streifen gezeigt werden und Beteiligte zu Gast sind, werde in der „Schlossmühle“ fortgesetzt. „Wir haben ja noch genügend Filme.“ (mz)