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Pyro-Games in Thale Pyro-Games in Thale: Sternenregen im Bodetal

Von sigrid dillge 28.07.2013, 17:46
Auch die Lasershow war beeindruckend.
Auch die Lasershow war beeindruckend. Chris Wohlfeld Lizenz

Thale/MZ - Der Sieger des Vorjahres beim Duell der Feuerwerker holte sich auch in diesem Jahr wieder den Pokal: Jürgen Matkowitz. Das musikalische Allroundtalent überzeugte das Publikum mit seinem Wettbewerbsbeitrag. Etwas zurückhaltend hatte er noch zu Beginn des Abends gesagt: „Mal sehen, was es in diesem Jahr gibt“, doch dann war nach dem Telefonvoting klar, dass der Pokal in seinen Händen bleibt.

Spektakuläre Lasershow

Matkowitz zeichnete mit seiner Firma auch für die spektakuläre Lasershow verantwortlich, die außer Konkurrenz die Zuschauer beeindruckte. Dicht über den Köpfen der Tausenden auf dem Großparkplatz am Bodetal zuckten die farbigen Lichtstrahlen, schienen die Luft zu zerschneiden und an ihrem Endpunkt die Hänge des Roßtrappenberges hinab zu laufen. Mit Laserstrahlen begann und endete auch seine Feuerwerkskomposition, die einen wahren Sternenregen im Bodetal niedergehen ließ. Matkowitz hatte für einen Teil der Darbietung den Song „Feuer frei“ von Rammstein gewählt.

Den interpretierte auch das erste Team das Abends, Pyroprodukt. Beeindruckend ließen die Pyrotechniker zu den Rhythmen die unterschiedlichsten Effekte in die Luft steigen. „Ein heißer Schrei, Feuer frei“, heißt es in dem Titel, dann folgt ein mehrfaches Bäng, Bäng. Während Matkowitz eine himmelfüllende Explosion dazu erschuf, schickte Pyroprodukt helle Feuerschweife, eingebettet in rote kugelähnliche Blitze schräg in die Höhe.

Publikum wählt beste Interpretation

Am Publikum lag es, die beste Interpretation zu wählen. Und wie immer ist auch ein Feuerwerk reine Geschmackssache. „Mir hat Pyroprodukt besser gefallen“, meinte Andreas Kahl aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Gifhorn, der Feuerwerksfan ist und extra wegen der Pyrogames nach Thale gekommen war. „Aber das ganze Event ist einfach nur geil“, setzte er hinzu. Pyroprodukt nahm übrigens zum ersten Mal an dem Wettbewerb der Feuerwerker teil. Am Ende war Platz drei unter drei Teilnehmern der Lohn.

Zum zweiten Mal war in Thale das pyrotechnische Unternehmen von Benjamin und Wilhelm Hoop aus Quickborn in der Nähe von Hamburg vertreten. Sie überzeugten mit wunderbaren Kompositionen der eher ruhigeren Art, ließen goldene Lichtfäden am nächtlichen Himmel aufblitzen und sich langsam zu Boden senken oder wie Glühwürmchen schwirrende Funkenbündeln durch die Luft schaukeln.

In diesem Jahr lernten die beiden Quickborner, die den zweiten Platz belegten, das Wettbewerbsareal übrigens von einer trockenen Seite kennen. Im Vorjahr hatten sie beim Aufbau ihres Feuerwerkes noch mit riesigen Pfützen, den Hinterlassenschaften eines Starkregens, zu kämpfen.

Feuerwehr war vorbereitet

In diesem Jahr musste die Fläche rund um die Abschussplätze und Bodenfeuerwerke extra angefeuchtet werden, um keinem Funken die Gelegenheit zu geben, einen Brand zu entfachen. Die Freiwillige Feuerwehr Thale hatte sich dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Die Pyro-Künstler malten nach Aussagen des Veranstalters, der A&O Pyrogames, mit mehr als zwei Tonnen Sprengstoff und über 50 000 Effekten ihre vergänglichen Bilder an das Firmament. Das, was den Schaulustigen geboten wurde, lockte viele Ahs und Ohs und Beifall hervor. Und hinterließ jede Menge Qualm, der minutenlang den sonst sternenklaren Himmel über Thale bedeckte.

Die Show begann in der Dämmerung und zog zahlreiche Gäste an. Vor allem die jüngsten Besucher waren begeistert.
Die Show begann in der Dämmerung und zog zahlreiche Gäste an. Vor allem die jüngsten Besucher waren begeistert.
Chris Wohlfeld Lizenz