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Freizeitareal am Kleers Plan für Freizeitareal an der Lindenstraße Quedlinburg: Gebiet wird erweitert um Zuschüsse zu bekommen

Von Rita Kunze 15.07.2018, 12:52
Der Plan des Ingenieurbüros zeigt, wie das Gelände künftig genutzt werden soll.
Der Plan des Ingenieurbüros zeigt, wie das Gelände künftig genutzt werden soll. Deuter

Quedlinburg - Geht es um das Freizeit-, Sport- und Erholungsareal (FSE) an der Quedlinburger Lindenstraße, dann führt das im Stadtrat zu heftigen Debatten. So auch bei der Entscheidung, das Fördergebiet „Kleers“ zu erweitern.

Damit soll es weiter vom Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ profitieren, vor allem aber lässt sich damit die millionenschwere Investition in das Freizeitareal auf den Weg bringen.

Für Diskussionen sorgt der Umstand, dass zu der Fläche, auf der das FSE entstehen und die in das Fördergebiet einbezogen werden soll, auch das Kleingartengebiet gehört, das zur höherwertigen Wohnbaufläche umgewandelt werden soll.

Zuschüsse aus Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ in Aussicht

Die Verwaltung sieht bei dem Vorhaben nicht zuletzt das Geld im Vordergrund: Mit der Erweiterung des Fördergebietes bestünde nämlich die Möglichkeit, Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ für den Bau des FSE zu verwenden. Im November soll der entsprechende Antrag für 2019 gestellt werden.

Möglich sei dies, weil das Freizeitareal als „Aufwertungsmaßnahme“ für den Kleers betrachtet werden kann. Mit diesen Zuschüssen könnten auch die Stadtwerke entlastet werden, die als Investor auftreten.

Beschluss zur Erweiterung des Gebiets war im Bauausschuss gescheitert

Im Bauausschuss war die Stadt mit ihrem Beschlussvorschlag Anfang Juni gescheitert; vier Mitglieder stimmten zwar dafür, aber ebenso viele auch dagegen - damit gilt der Antrag als abgelehnt. Nun bemühten sich Oberbürgermeister und Verwaltung spürbar, den Stadtrat von der Notwendigkeit der Erweiterung zu überzeugen. Das war schwer, aber nicht vergebens.

„Die Erweiterung des Fördergebietes kann zu einer deutlichen Wohnumfeldverbesserung beitragen“, betonte Oberbürgermeister Frank Ruch. Das Gebiet in der Lindenstraße trage zu einer Aufwertung des Kleers’ bei.

Das in den 1970er Jahren errichtete Wohngebiet sei zu seiner Entstehungszeit zwar modern und fortschrittlich gewesen, aber „infolge von mittlerweile eingetretenen gesellschaftlichen Veränderungen“ habe es sich „mehr und mehr zu einem städtebaulichen Problemgebiet“ gewandelt, heißt es unter anderem in der Beschlussvorlage. Seit dem Jahr 2003 genieße es deswegen Priorität beim Stadtumbau.

Ohne Erweiterung müsste die Stadt das Projekt ohne Zuschüsse finanzieren

Der Kleers biete seinen Bewohnern „nur wenige Angebote der Freizeitgestaltung und ein eher unästhetisches Umfeld“, doch das ließe sich mit dem Freizeitareal ändern: Das Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft soll zu einer „Aufwertung der Wohn- und Lebensverhältnisse“ und zu einer „Durchmischung der Siedlungsstrukturen“ beitragen.

Es gehe nun um die möglichst günstigste Finanzierung dieses Vorhabens. Gibt es keine Erweiterung des Fördergebietes, werde die Stadt ohne Fördergeld auskommen müssen, mahnte Ruch. Auch Bauamtsleiter Thomas Malnati bat die Stadtratsmitglieder geradezu inständig, dem Beschlussvorschlag zuzustimmen; das Ganze sei ja schon mit dem Bauministerium abgestimmt. Und es wäre wohl einmalig, dass eine Kommune in Aussicht gestellte Fördergelder ausschlägt.

„Trennen Sie mal persönliche Befindlichkeiten“

Susan Sziborra-Seidlitz (Grüne/QfW) sagte, eine Ausweitung des Gebietes sei „absolut logisch und sinnvoll“. Allerdings sollte die zum Wohnbaugebiet umgewandelte Fläche von der Erweiterung ausgenommen werden. Der Bauamtsleiter erklärte, dass dieses Gebiet mit erschlossen werden soll und deswegen nicht herausgelöst werden könne.

„Trennen Sie jetzt endlich mal persönliche Befindlichkeiten von dem Projekt. Es geht um die finanzielle Entlastung der Stadtwerke“, sagte Hardy Seidel (CDU), der zu den Befürwortern des Projektes gehört. (mz)