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Neuregelung für Baustellen  Neuregelung für Baustellen : Beheizte Toiletten werden im Harz Pflicht

01.12.2014, 20:02
Baustellenarbeiter im Harz sollen in diesem Winter nicht mehr auf dem "stillen" Örtchen frieren.
Baustellenarbeiter im Harz sollen in diesem Winter nicht mehr auf dem "stillen" Örtchen frieren. Silvio Kison Lizenz

Quedlinburg - Es geht nichts über ein warmes Örtchen: Bauarbeiter im Landkreis Harz können sich in diesem Winter zum ersten Mal über beheizte mobile Toiletten auf den Baustellen freuen. 18 Grad Celsius – das ist die jetzt vorgeschriebene „WC-Häuschen-Temperatur“. Geregelt ist dies in den aktuellen Arbeitsstätten-Regeln, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Das „Warm-WC“ mache Schluss mit dem Frieren auf der Baustellen-Toilette. „Es gehört Überwindung dazu, sich bei Frost auf eine eiskalte Brille zu setzen. Wenn Toi Toi, Dixi & Co. jetzt beheizt werden müssen, hat das Bibbern auf dem Örtchen endlich ein Ende“, sagt Gerhard Weise.

Der Bezirkschef der IG Bau Altmark-Börde-Harz geht nicht davon aus, dass die exakt vorgeschriebene „Toilettenkabinen-Temperatur“ auf den Baustellen im Kreis Harz penibel mit dem Thermometer nachgemessen wird. „Selbst dann, wenn es sich in der Praxis jetzt durchsetzt, dass eine Toilette am Arbeitsplatz kein Kühlschrank mehr sein darf, ist das schon ein Erfolg. Das betrifft neben den Baustellen übrigens auch den Garten- und Landschaftsbau“, so Weise. Er appelliert an die Unternehmen im Kreis Harz, eine elektrische Zusatzheizung in den Kabinen von mobilen Toiletten zu installieren. Je nach Wetter müsse bis Ende April geheizt werden.

Mobile Toiletten trotzdem nur Notlösung

„Jedes mobile Baustellen-WC mit Notheizung ist auch nur eine Notlösung. Besser sind fest installierte Toiletten in Sanitärräumen oder ein Toiletten-Container“, macht Weise deutlich. Er erwarte, dass etliche Arbeitgeber im Landkreis Harz in der Toilettenfrage jetzt umdenken: „Statt mobile WC-Kabinen aufwendig zu heizen, werden sie hoffentlich eher bereit sein, für ordentliche Toiletten zu sorgen.“ Schon deshalb sei das „18-Grad-Warm-WC“ gut, so Weise.

Immer wieder gebe es Baustellen, wo das mobile WC zu spät oder gar nicht aufgestellt werde. Die Bauarbeiter müssten sich dann drum herum eine Toilette suchen und in der Nachbarschaft klingeln. „Das geht gar nicht. Und deshalb gibt es für eine fehlende Toilette auch ein saftiges Bußgeld: 600 Euro kann es den Chef kosten, wenn er am Baustellen-WC spart“, so Weise, der darauf aufmerksam macht, dass zu jeder Baustellen-Toilette auch ein Waschbecken gehöre. „Erst wenn dann auch Seife, Handdesinfektion und eine Hautpflege zum Einreiben der Hände da sind, ist die Sache perfekt.“ (mz)