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Neue Aufgabe Neue Aufgabe: Andreas Müller ist jetzt Beisitzer

Von Petra Korn 05.06.2018, 13:58
Andreas Müller am Altar der St.-Cyriakus-Kirche.
Andreas Müller am Altar der St.-Cyriakus-Kirche. Korn

Gernrode - Andreas Müller ist als Pfarrer in den Kirchengemeinden Gernrode und Rieder tätig. Im Kirchenkreis Ballenstedt übernimmt er Aufgaben in der Konfirmanden- und Jugendarbeit.

Bei der konstituierenden Tagung der Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalt ist nun eine weitere, neue Aufgabe hinzugekommen: Andreas Müller wurde als Beisitzer in das Präsidium der Landessynode gewählt.

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Mit absoluter Mehrheit gewählt

Der 55-Jährige war einer von drei Pfarrern, die aus den Reihen der Synodalen für das Amt vorgeschlagen wurden. Er wurde mit absoluter Mehrheit gewählt.

„Ich wurde gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte“, berichtet der Gernröder. „Ich habe gesagt: Ich weiß nicht, was der gute Geist Gottes mit mir vorhat, aber ich will es versuchen.“

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Wissen, Glauben und Fantasie sollen einfließen

Die Evangelische Landeskirche Anhalts stehe vor einer wichtigen Herausforderung, wolle als eine der kleinsten Landeskirchen etwas Großes erreichen, wolle Kirche vor Ort lebendig halten, sagt Andreas Müller.

„Das hat mich auch gereizt. Da will ich mein Wissen, meinen Glauben, meine Fantasie mit einfließen lassen.“

Im Gebiet der Landeskirche leben mehr Nichtchristen als Christen, erklärt der Pfarrer. Und es gebe auch nicht viele Theologen und hauptamtliche Mitarbeiter.

Doch immer nur nach Zahlen zu gucken, sei „nicht fair“, sagt Andreas Müller.

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Verbundsystem schaffen

Die Landeskirche will nun einen eigenen Weg weiterverfolgen: ein „Anhaltisches Verbundsystem“.

So könne eine Zelle von fünf Mitarbeitern - je einer oder eine für Pfarrdienst, Gemeindepädagogik, Kirchenmusik, Verwaltung und Diakonie - einen größeren Bereich betreuen und in verschiedenen Orten Angebote unterbreiten, erläutert Müller.

„Man muss nicht immer alles in allen Orten haben, aber trotzdem als Kirche präsent bleiben.“

Die Landessynode - oberstes Verfassungsorgan der Landeskirche - habe die Entscheidung verabschiedet, das Verbundsystem installieren zu wollen.

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Traumberuf Pfarrer

„Jetzt beginnt die Arbeit“, sagt Andreas Müller, der auch in den synodalen Ausschuss für Ordnung und Struktur gewählt wurde. Dieser soll sich mit der Neuordnung befassen.

Und auch in den theologischen Ausschuss der Landessynode ist Andreas Müller gewählt worden - „mein Hobby, mein Steckenpferd, meine Berufung“, so der Gernröder, für den Pfarrer ein Traumberuf ist.

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Seit 17 Jahren in Gernrode

Zu DDR-Zeiten hatte er zunächst Glaser gelernt, sich dann zum Studium beworben.

Danach war er insgesamt 13 Jahre im Kirchenkreis Köthen tätig, zunächst zwei Jahre als Vikar und nach seiner Ordination als Pfarrer. 2001 kam Andreas Müller nach Gernrode.

Ob seine neuen Aufgaben Einfluss auf die Arbeit in Gernrode und Rieder haben werden?

„Ich hoffe ja, und zwar rückwirkend“, sagt der Pfarrer. Er wolle einbringen, was er vor Ort erlebe - und so die neuen Strukturen auf den richtigen Weg bringen, was dann auch wieder in die Gemeinde hineinwirke.

„Und ich befürchte auch ja, weil mit den Aufgaben auch Zeit verbunden ist.“ Die Sitzungen fänden in Dessau statt.

Evangelischen Landeskirche Anhalt: Priorität immer vor Ort

„Andererseits könnte ich mir gut vorstellen, dass sich manches auch per Telefon oder Mail abarbeiten lässt“, sagt der Pfarrer und unterstreicht: „Natürlich haben die Dinge vor Ort eine hohe Priorität.“

Sei es St. Cyriakus, ein „Kleinod“, das „mir und allen am Herzen liegt“, oder „das ganz normale Gemeindeleben, mit allem, was dazugehört“.

Die kommenden sechs Jahre - die Amtszeit der Synode - können „eine sehr spannende Zeit sein“, sagt Andreas Müller. „Ich möchte gern stärken, dass man das Gefühl hat, ich bin zu Hause, auch bei meiner Kirche.“ (mz)