Nachwuchs geht schon mal im Schulhaus auf Entdeckungstour
THALE/MZ. - "Das ist unser wiedererstarkter Schulchor", verwies Schulleiterin Sabine Hesse zur offiziellen Eröffnung dabei auch auf die Verdienste der Musikpädagogin Christiane Hempel, welche sich seit anderthalb Jahren dieser Tradition widmet und zugleich den Beweis der erfolgreichen Arbeit lieferte.
Vor allem ging es Hesse aber um die Präsentation des Gymnasiums für Schüler aus der Region in den vierten Klassen, für welche ab Herbst ein Wechsel an die Einrichtung anstehen könnte, und deren Eltern. Kurz darauf gab es in den verwirrenden Fluren, Zimmern und Treppen einen regen Besucherverkehr, in den einzelnen Fachkabinetten konnte einerseits manch Interessantes entdeckt oder angeschaut werden, viel besser aber noch war es, wenn das eine oder andere selbst ausprobiert werden konnte.
"Bis jetzt hat mir alles gefallen", wollte Damaris Grimm sich nicht auf etwas Besonderes festlegen, um dann den im Biologiekabinett mit Hilfe einer Kartoffel entstandenen prächtigen Druck zu zeigen. Einzig die süße Belohnung für jede Aktivität in den Räumen war der Viertklässlerin schon das Kommen wert. "Mal sehen, was es noch zu entdecken gibt", hatte sie auch die Absicht, einen Blick in die Sporthalle zu werfen. "Sport ist mein Lieblingsfach."
Zum ersten Mal präsentierte sich dort die erst im Herbst entstandene Arbeitsgemeinschaft (AG) Basketball unter der Regie von Uta Krauß. Nach jahrelangen Erfahrungen in Aschersleben bringt sie nun dem Nachwuchs der fünften und sechsten Klassen das Spiel mit dem orangefarbenen Ball auf die hoch hängenden Körbe bei. "Es gibt erstaunlicherweise ein großes Interesse", hat sie meist über 20 Aktive im wöchentlichen Training zu betreuen. Nicht nur die Eltern konnten sich bei kleinen Trainingsspielen vom inzwischen Gelernten der Schützlinge überzeugen, auch diese hatten ihren Spaß. "Vorher habe ich Fußball gespielt", erklärte Dustin Vocke, seit einem halben Jahr an der Einrichtung, "aber das hier macht viel mehr Spaß."
Den haben auch die Mitglieder aus der AG Robotik, in der vorwiegend Schüler der 7. bis 9. Klassen auf spielerische Art technisch-physikalische Zusammenhänge kennen und lösen lernen. "Ihre Erfahrungen nutzen sie in den höheren Klassen im Fach Informatik zur Programmierung", sieht der Leiter Nils Wyschka die Vorteile. Während in der Aula die Theatergruppe Szenen aus "Alice im Wunderland" unter der Regie von Petra Rummel und dem Theaterpädagogen Hermann-Josef Gröbe probte, standen auch viele seit Jahren bewährte Projekte im Mittelpunkt. "Sie werden immer weiter ausgebaut", betonte Sabine Hesse, wobei natürlich die ingenieurtechnische Orientierung und die von Industriebetrieben der Region unterstützte Initiative "Diplomingenieure 2010" sowie das Thema Europa im Mittelpunkt stehen. Nicht nur auf Kontakte zu vielen Partnern in verschiedenen Ländern werde Wert gelegt, sondern auch auf die verstärkte Sprachqualifikation. Neben bilingualem Geografieunterricht in Englisch haben sich auch andere Sprachen etabliert, die zusätzlich erlernt werden können. "In diesem Jahr gibt es erstmals einen Spanisch-Kurs für die 11. Klassen", berichtete Lehrerin Martina Bensing vom langjährigen Aufbau. Manche Dinge brauchen halt ihre Zeit, bis sie reifen. Profitieren werden davon die künftigen Schüler.