1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. MZ-Wanderung : MZ-Wanderung : Wo einst Ländergrenzen lagen

MZ-Wanderung  MZ-Wanderung : Wo einst Ländergrenzen lagen

Von Uwe Kraus 24.07.2013, 20:26
Barbara Koppers kennt sich auf den Wanderwegen zwischen Selke- und Kaltem Tal bestens aus.
Barbara Koppers kennt sich auf den Wanderwegen zwischen Selke- und Kaltem Tal bestens aus. chris Wohlfeld Lizenz

bad suderode/MZ - Barbara Koppers gehörte bereits zu den Teilnehmern der ersten MZ-Wanderung durchs Selketal. „Dabei erzählte ich, dass ich mit meinem Mann Klaus gerne zu den Salsteinen wandere. Nun freue ich mich, dass unser Lieblingsort jetzt Ziel der nächsten Wanderung wird.“

An der ersten MZ-Tour 2013 habe sie fasziniert, wie sachkundig den Teilnehmern allerlei Dinge in der Natur erklärt wurden. „Viele der vorgestellten Wildkräuter hatte ich auf unseren Wanderungen schon gesehen, aber was man damit anfangen kann, war mir neu.“ Isabel Reuter vom Regionalverband Harz verspricht, dass auf der Mittwochstour, die durchaus ferienkinder-tauglich sei, wieder kompetente Naturfreunde mit von der Partie sein werden. Schließlich sei die MZ-Wanderung etwas für Füße und Köpfe.

Spannende Einblicke in Natur und Geschichte

Der Wald rund um den Anhaltischen Salstein bei Bad Suderode atmet Geschichte: Dort verlief die historische Landesgrenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Anhalt. Der Preußische Salstein befindet sich auf der gegenüberliegenden Talseite. Besitzrechte wurden bereits im Mittelalter in Salbüchern verzeichnet. Die „Sal“-steine beschreiben also eine sehr alte Grenze.

Ein Kenner der Historie dieser Region ist Uwe Kramer. Auf der Tour vom Felsenkeller zum Anhaltischen Salstein und zurück gibt er spannende Einblicke in Natur und Geschichte. „Erforderlich sind Wanderschuhe und strapazierfähige Kleidung. Rucksackverpflegung wird empfohlen“, meint Isabel Reuter vom Regionalverband Harz.

Barbara Koppers vertritt die Auffassung, dass leichtes Wandern deutlich zur Gesundheitssteigerung beitrage. „Ich habe erlebt, wie Nordic Walking den Laufstil verändert. Wer länger mit den Stöcken gelaufen ist, der wandert auch ganz anders. Wichtig ist, dass man beim Wandern locker bleibt.“

Sie weiß noch gar nicht, ob sie selbst mitwandern kann. „Erst fahren wir nach Österreich in den Urlaub, Bewegung in der Natur inklusive, dann habe ich Oma-Pflichten, die natürlich obenan stehen.“ Zum Wandern kam sie so richtig durch den Feuerwehrverein, der jährlich eine Tour organisierte.

„Ich mag das Selketal und das Kalte Tal“

„Wir verstehen uns nicht als Extrem-, sondern als Freizeitwanderer,“ umreißt sie die Touren mit ihrem Mann. „Gelegentlich gehen wir auf Themenwegen wandern, hatten in Kärnten (Österreich) schöne Erlebnisse.“ Sie sammelt dabei Steine, wogegen ihr Mann Klaus sie fragt, was sie denn da schon wieder aufhebe. „Egal, wo ich hinkomme, die Steine glitzern mal mehr, mal weniger“, findet die Verwaltungsangestellte im Quedlinburger Krankenhaus. In Kärnten stieß sie sogar auf Granat. „Das war aber in einem Besucherbergwerk, wo man die selbst gebrochenen Steine auch gleich schleifen konnte.“

Den Weg zu den Salsteinen schätzt Barbara Koppers wegen der schönen Laubbäume. „Ich mag das Selketal und hier bei uns das Kalte Tal.“ Für sie seien Bad Suderode und der Harz zur zweiten Heimat geworden. „Seit ich hier lebe, verstehe ich die Sehnsucht meiner Eltern nach dem Sudetenland.“ Aufgewachsen ist sie selbst „in der platten Börde“. In der Umgebung von Hamersleben sei der Bruchberg die höchste Erhebung gewesen.