MZ-Aktion "Sicherer Schulweg" MZ-Aktion "Sicherer Schulweg": Schnelle Hilfe wird versprochen

Bad Suderode - „Es ist gut, dass sich die Verantwortlichen der Sache annehmen“, fasst Uwe Dähne die Beratung in der Bad Suderöder Chausseestraße zusammen. Sie war das Ergebnis für den Hinweis, den der Bewohner im Rahmen der Schulweg-Aktion der Mitteldeutschen Zeitung gegeben hatte. Auch wenn Dähnes Traum von einem ordentlichen Fußweg zunächst nicht erfüllt werden kann, so haben doch Bauamtsleiter Thomas Malnati sowie die Regionalbereichsbeamten (RBB) Jana Tiebe und Horst Lehmann zumindest angekündigt, kurzfristig erste Schritte zu mehr Sicherheit für die Anlieger dieses Bereiches einzuleiten.
Das Problem: Die aus der Ortsmitte in Richtung Quedlinburg rechts gelegenen Häuser haben keinen Fußweg, auf der gegenüber liegenden Seite endet ein holpriger Plattenpfad in Höhe der früheren Tankstelle. Erst am Ortsausgang beginnt dann der asphaltierte Rad- und Fußweg. In der morgendlichen Dunkelheit sind Anlieger auf dem Weg zur Bushaltestelle, Arbeit oder Schule am Straßenrand einige Hundert Meter lang den teilweise besonders eiligen Fahrzeugführern ausgesetzt.
Bisher keine Unfälle
„Bisher waren uns diese Sorgen der Anlieger nicht bekannt“, stellte Malnati nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt und der Polizei fest. Auch Unfälle habe es in jüngster Zeit nicht gegeben. „Darauf wollen wir aber nicht warten, sondern den Anregungen der Bürger nachgehen“, sagte er.
Familienvater Dähne, dessen Tochter mit dem Bus ins Quedlinburger Gymnasium muss, schilderte seine Beobachtungen. „Die Geschwindigkeitsgrenze in der Ortschaft wird von vielen Fahrern nicht eingehalten.“ Gefährdet wären nicht nur die Kinder, sondern auch Mütter und ältere Bewohner dieses Straßenabschnitts. „Es wurden einige schnelle Fahrer ertappt“, bestätigte Jana Tiebe, die zuvor ihren Dienst bei der Verkehrsüberwachung versah und sich an Kontrollen in dieser Straße erinnerte.
Thomas Malnati hatte sich die Situation bereits im Vorfeld angeschaut und erste Rücksprachen mit dem Bauhof gehalten. „Um kurzfristig die Sicherheit zu erhöhen, sollen die Mitarbeiter auf der Häuserseite einen Teil der Grasnarbe abtragen und mit Schotter verfestigen, um den Randstreifen zu verbreitern.“ Bevor aber Schritte zum Bau eines Fußweges eingeleitet werden können, müssen erst Zahlen von Fahrzeugen und Fußgängern ermittelt werden, die den Bereich passieren. „Es gibt auch viele andere gefährliche Stellen im Stadtgebiet“, erklärte Malnati, der „das Ganze im Blick behalten“ und Planungen an der Landesstraße mit dessen Behörde abstimmen müsse.
Als Alternative will er prüfen, ob es möglicherweise eine Weiterführung des vorhandenen Rad- und Fußweges auf der anderen Straßenseite bis zum Plattenweg geben könnte.
Kosten für Bewohner?
„Die Frage ist, ob die Breite des Streifens den vorhandenen Richtlinien entspricht.“ Außerdem könnte es möglicherweise aus Landesprogrammen zur Radweggestaltung finanzielle Hilfe geben. „Egal, ob ein solches Vorhaben gefördert werde oder nicht - beim Bau eines Weges fallen Straßenausbaubeiträge an“, warnte allerdings Verwaltungsmitarbeiter Sven Löw die Anwohner vor den Kosten, die bei der Umsetzung des Wunsches auf sie zukommen würden.
Als Partner der Stadt wollen sich auch die RBB einbringen. „Dass es bisher keine Unfälle oder gar verletzte Fußgänger gab, ist gut und schön, aber wir werden demnächst öfters auf diese Straße schauen“, kündigt Horst Lehmann an. Dabei sollen auch Geschwindigkeitskontrollen helfen. „Für manche haben sie eine abschreckende Wirkung“, weiß Jana Tiebe, aber auch, dass nicht ständig jemand da sein könne. „Zudem brauchen wir die Hilfe der Anlieger, die uns das Aufstellen des Messfahrzeugs auf ihrem Grundstück erlauben“, macht Jana Tiebe deutlich. Zumindest Uwe Dähne hätte nichts dagegen.
Er macht noch auf ein weiteres Problem aufmerksam, das sich in der kalten Jahreszeit ergeben könnte: „Wenn auf den Randstreifen der Schnee liegt, bleibt uns nichts anderes übrig, als auf der Straße zu gehen.“ Auch deshalb wäre ein abgetrennter Bürgersteig neben der Straße die beste Lösung.
„Die Kosten für einen Fußweg müssen sich aber rechnen“, machte Malnati deutlich, „was die zu ermittelnden Daten hoffentlich zeigen werden.“ Dähne brachte noch eine zusätzliche kurzfristige Möglichkeit ins Spiel: „Vielleicht könnten vorübergehend Schilder auf die Situation hinweisen?“
(mz)