MZ-Aktion in Quedlinburg Nach acht Monaten Triathlon-Training: Ab in die "Hölle von Q"!
Die Bernburgerin Stefanie Eversz startet am Sonntag beim Triathlon „Hölle von Q“ von Ditfurt nach Quedlinburg.

Quedlinburg/MZ - Am Ende ist es auch Arithmetik: 1 Stunde + 4,25 Stunden + 2 Stunden = 7,25 Stunden. So rechnet Stefanie Eversz, wenn man sie fragt, wie lange sie am Sonntag für den Mitteldistanz-Triathlon „Die Hölle von Q“ benötigt.
Etwa eine Stunde wird sie für die zwei Kilometer Schwimmen im Ditfurter See brauchen. Danach will sie die 83 Kilometer mit 1.400 Höhenmetern über Wienrode, Treseburg und Friedrichsbrunn zur zweiten Wechselzone im Thalenser Friedenspark in vier und einer Viertelstunde auf ihrem Liv-Rennrad zurücklegen. Und daran schließt sich ein Halbmarathon nach Quedlinburg an. Die 40-Jährige rechnet für die 21 Kilometer mit einer Laufzeit von gut zwei Stunden. Fettes Brett.
Aber auf den möglicherweise härtesten Mitteldistanz-Triathlon nördlich der Alpen hat sich Stefanie Eversz schließlich auch gut vorbereitet. Sie hat mit der MZ ein achtmonatiges professionelles Training gewonnen. Der Quedlinburger Coach Jeff Kammerad von der Firma Sport-Kammerad macht die Freizeitsportlerin seit dem Jahreswechsel fit. „Er schickt mir meist sonntags den Plan für die nächste Woche per App“, berichtet Stefanie Eversz. Binnen sieben Tagen absolviere sie so acht bis zehn Trainingsstunden im Laufen, Schwimmen und Radfahren. „Mal mehr, mal weniger.“
„Einen besseren Trainer hätte ich mir nicht vorstellen können“
Gerade das Schwimmen im Freiwasser sei ihr nicht leicht gefallen, berichtet sie. „Eine Stunde ganz allein im Wasser − das ist nicht ohne“, sagt die Hobby-Sportlerin. Und so wird sie wohl auch nur wenig unterhalb der erlaubten Höchstzeit von 65 Minuten liegen. Ein Wunder ist das nicht: Schließlich kommt Stefanie Eversz vom Laufen. Die anderen beiden Disziplinen musste sie mehr oder weniger neu lernen. Mit Jeff Kammerad funktionierte das aber. „Einen besseren Trainer hätte ich mir nicht vorstellen können“, sagt sie.
Und so ist Stefanie Eversz guter Dinge. Dreimal hat sie bisher bereits Test-Triathlons absolviert − zweimal auf der Sprint-, einmal auf der olympischen Distanz. „Es macht super viel Spaß“, sagt sie. Dabei habe sie die kurzen Wettkämpfe sogar als noch anstrengender empfunden als die olympische Strecke − einfach, weil man dann alles reinhaut, was im Körper steckt.
„Alles einzeln ist machbar, aber in der Summe ist das heftig“
Und wovor hat sie nun am Sonntag am meisten Respekt? Sie überlegt kurz. „Wenn man eine Stunde schwimmt, hat man Hunger und möchte sich ausruhen ...“, sagt sie. Aber das geht natürlich nicht. Sie wird stattdessen ohne Pause direkt aufs Rad springen müssen. Also? „Alles einzeln ist machbar“, sagt die Athletin, „aber in der Summe ist das heftig.“
Stefanie Eversz ist eine von 40 Frauen, die an der siebten „Hölle von Q“ als Einzelstarterin teilnehmen. Das Feld sei hochklassig besetzt, informiert Cheforganisator Mark Hörstermann: „Unter anderem ist die Titelverteidigerin und Ironman-Teilnehmerin Livia Eggler aus der Schweiz wieder dabei.“ In diesen Regionen läuft Stefanie Eversz zwar nicht mit. Aber sie wird trotzdem um 4 Uhr aufstehen, zwei Stunden vor dem Start einen Brei aus Erdnussbutter, Walnüssen, Banane und Datteln essen. Gegen 6.50 Uhr in den kalten Ditfurter See springen. Und − wenn alles gut läuft und Beine und Kopf durchhalten − nach etwa sieben Stunden und 15 Minuten in Quedlinburg durchs Ziel laufen.