MWG Alutec in Wernigerode MWG Alutec in Wernigerode: Firma eröffnet neues Werk

Wernigerode - Nach einem Jahr Bauzeit wurde Donnerstagmittag per Knopfdruck in der MWG Alutec GmbH das neue Eloxal-Werk in Wernigerode eingeweiht. Knapp zehn Millionen Euro kostete der Werksneubau. Hier werden künftig Aluminiumbauteile für die Automobil- und Bauindustrie durch ein spezielles Beschichtungsverfahren veredelt. Rund 30 neue Arbeitsplätze sind auf der 6 000 Quadratmeter großen Produktionsfläche geplant.
Begleitet wurde die Einweihungsfeier von Trommelmusik „Drumps up“ der Landesmusikakademie aus Blankenburg, aber auch von schottischen Dudelsackklängen. Sehr zur Verwunderung der gut 200 Gäste aus der Landes- und Kommunalpolitik sowie Partner aus der Wirtschaft und Aluminiumbranche. Daniel Trutwin, Geschäftsführender Gesellschafter der MWG-Gruppe, klärte auf: „ Mit den schottischen Klängen wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir mit dem uns anvertrauten Geld durch die Banken sorgsam umgegangen sind.“ Mit rund drei Millionen Euro haben Land und Bund aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ den Werksneubau gefördert, betonte Tamara Zieschang, Staatssekretärin aus dem Wirtschaftsministerium von Sachsen-Anhalt. „Das neue Eloxal-Werk der MWG-Gruppe ist eine Investition in die Zukunft. Der Einsatz von Aluminium boomt, vor allem in der Automobilindustrie ist dieses vielseitig einsetzbare Leichtmetall nicht mehr wegzudenken“, sagte sie.
Chancen für Wachstum
Trutwin verglich den Neubau des Werkes mit der Mondlandung der Amerikaner. Damals habe der US-Astronaut Neil Alden Armstrong, der den Mond als erster Mensch betrat, gesagt: „ Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Für andere mag das neue Werk ein kleiner Baustein sein, für uns ist es ein Quantensprung, betonte der Geschäftsführer.
Damit zähle das Wernigeröder Unternehmen deutschlandweit zu den führenden Oberflächenveredlern für Aluminium-Bauteile bis zu einer Länge von 8,2 Meter. Für das neue Werk in Wernigerode sprechen die qualifizierte Belegschaft, moderne Technik, die optimale Logistik und die hohe Energieeffizienz. Dies eröffne die Chance, in diesem zukunftsträchtigen Markt neue Kunden zu gewinnen und weiter zu wachsen. Das Herz des Werkes, die Galvanikanlage, stamme, wie Trutwin betonte, von einem regionalen Hersteller - der Galfatec GmbH in Hasselfelde. In Vertretung deren Geschäftsführung stellte Wolfgang Dinter zur Freude der Anwesenden fest: „Im Oberharz gibt es nicht nur Jäger und Sammler, sondern auch welche, die mit Know-how arbeiten.“
Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (ptl.), lobte die 70 Jahre Erfahrung als Systemlöser für die Veredlung von Oberflächen am Standort. Mittlerweile gehören zur MWG-Gruppe die MWG Oberflächenveredlung GmbH als Muttergesellschaft sowie die Töchter MWG Eloxal GmbH, MWG Pulverbeschichtung GmbH, MWG Galvanotec GmbH und MWG Manufaktur GmbH. Gaffert: „Mit mehr als 150 Mitarbeitern, der neuen wirtschaftlichen Automatikanlage und der guten Logistikanbindung ist die MWG-Gruppe nicht nur ein mittelständisches Aushängeschild für Wernigerode, sondern auch ein flexibler und innovativer Partner für die Region, das Land Sachsen-Anhalt sowie inner- und außerhalb Deutschlands.“
Lob für den Einsatz neuer Technologien
Sachsen-Anhalts Ex-Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) lobte den Einsatz neuer Technologien im Land, wie in Wernigerode. „Nur so könne man auf einem gesättigten Markt bestehen.“ Er appellierte auch an die Verantwortung der Verwaltung als Dienstleister bei den Genehmigungsverfahren: „Wirtschaft findet immer noch in der Wirtschaft statt und nicht in den Amtsstuben.“
Landrat Martin Skiebe (ptl.) kündigte an, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Harz auch mit Hilfe der Kreisverwaltung fortgesetzt werden soll. (mz)

