Musikschüler und Profis für guten Zweck
Halberstadt/Quedlinburg/MZ. - So waren es Musikschüler und gestandene Orchester-Musiker, die auf der Bühne gemeinsam für einen guten Zweck spielten. Der Erlös des Konzertes ging zur Hälfte an das Rauhe Haus und die Soforthilfe für die Zyklon-Betroffenen in Myramar.
Musikdirektor Johannes Rieger betonte im Beisein des Schirmherren der Veranstaltung, Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke, dass man bei der Zusammenstellung des Konzertprogramms bewusst einen weiten Bogen geschlagen hätte. Das Konzert vereinte Christoph Willibald Glucks Ouvertüre zu "Iphigenie in Aulis", Klaviermusik von Mozart, ein Doppelkonzert von Franz Danzi und zwei Werke von Georges Bizet. "Dessen Carmen-Ouvertüre haben wir ins Programm genommen, um den jungen Schlagzeugern ihren Auftritt zu bieten."
Mozarts Klavierkonzert c-moll KV 491 spielte eine Solistin, die viel mit Halberstadt und den Benefizkonzerten verbindet: Laura Felix. Als Gymnasiastin spielte sie beim ersten Unicef-Konzert einen Satz aus einem Beethoven-Konzert. Als Musikstudentin kehrte sie zurück, spielte mit dem Klangkörper bereits Sinfoniekonzerte und erhielt jetzt Ovationen für ihre romantisch-leichte Interpretation des als tragisches Stück geltenden c-Moll-Konzertes. Perlend-leicht und federnd schien sie fernab von düsterem Pathos.
Zwei etwas jüngere Solisten, die gerade 18-jährigen Abiturientinnen Anna Hufeland vom Gymnasium Martineum (Flöte) und die Quedlinburger GutsMuths-Gymnasiastin Linda Kecke (Klarinette) standen Felix jedoch keineswegs nach. Sie spielten den 1. Satz des selten gehörten Doppelkonzerts für Flöte und Klarinette von Franz Danzi. Der sah in Mozart, nur wenig älter als er, ein großes Vorbild und überlebte ihn um ein Vierteljahrhundert. Mit seiner Vorliebe für die Klarinette stellt das Werk eine Hommage an Mozart dar.
Diese Intention nahmen die beiden Solistinnen mit bestechender Detailtreue auf. Mit großem Engagement und musikalischem Können bereicherten die Quedlinburger und Halberstädter Musikschüler den Klang in allen Instrumentengruppen des Orchesters. Selbst bei Georges Bizets "L'Arlesienne-Suite Nr. 1" trat Stefanie Unger als Saxophonistin mit dem seltenen Orchesterinstrument hervor.
Die Kinderärztin Gisela Lotz, seit ihrem Eintritt in den Ruhestand als "Außenposten" der Magdeburger Unicef-Gruppe tätig, dankte Akteuren wie Besuchern für "ein phantastisches Konzert an einem phantastischen Sommerabend, der Menschen in Not Linderung bringt." Dank ging an diesem Abend nicht nur an das Profi-Orchester, sondern auch an die Musikpädagogen um Karin Hufeland (Halberstadt) und Rüdiger Herrmann (Quedlinburg), die sich um die Ausbildung des Musikernachwuchses verdient machen. Dank des Engagements von Stefan Wyludda (Halberstadt) wird das in mehrfacher Hinsicht einmalige Konzert ab Herbst auf CD zu erwerben sein.