Mehrweg statt Mülltonne Mehrweg statt Mülltonne : Der eigene Becher machts

Quedlinburg - Ein schneller Kaffee auf die Hand, das Mittagessen in Alu- oder Plastikschälchen zum Mitnehmen verpackt, dazu mehrere Teile Einwegbesteck: Der Trend „Lebensmittel to go“ hinterlässt sichtbare Spuren in Mülltonnen und -eimern.
Doch wie kann man dem in Quedlinburg entgegenwirken? Und wie viele Menschen achten schon darauf, die Umwelt mit Einwegmüll nicht zu sehr zu belasten?
Laut einem Kaffeereport von 2016 werden mittlerweile rund 30 Prozent aller Kaffees unterwegs getrunken. Dabei trinkt jeder, der täglich Kaffee konsumiert, im Schnitt 3,8 Tassen.
Eine ganze Menge Müll, die zusammenkommt, wenn man ihn in Einweg-Pappbechern kauft.
Mehrweg statt Mülltonne: Händler haben schon reagiert
Einige Kaffeehändler und Bäckereien haben schon vor einiger Zeit reagiert: „Bei uns kann man für 9,99 Euro einen Mehrwegbecher kaufen, die erste Füllung ist dann kostenfrei“, erklärt Eileen Siebert, Filialleiterin bei „Schäfer’s“ am Quedlinburger Markt.
Danach bekommen Kunden, die diesen oder einen anderen Mehrwegbecher mitbringen, 10 Cent Rabatt auf das Getränk.
„Man muss die Leute erst überzeugen, dass das sinnvoll ist“, sagt die Filialleiterin. „Sind waren am Anfang skeptisch, aber so langsam wird es angenommen.“
Mehrweg statt Mülltonne: Kunden sind noch verhalten
Ähnliche Erfahrungen haben auch die Mitarbeiter der Tchibo-Filiale in der Steinbrücke gemacht. „Die Kunden sind noch verhalten, was die Nutzung von Mehrwegbechern angeht“, sagt Monika Otte.
„Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr wird.“ Im Laden kann man für 2,99 Euro einen Mehrwegbecher kaufen. Wenn man ihn dann füllen lässt, bekommt man 10 Cent Rabatt auf Kaffee, Cappuccino und Co.
Mehrweg statt Mülltonne: Auch die eigene Schüssel wird akzeptiert
Im Restaurant Fisch-Kate in Quedlinburg ist es möglich, eigene Schüsseln und Behälter mitzubringen, um Gerichte mit zur Arbeit oder nach Hause zu nehmen.
„Manche Kunden machen das auch schon“, sagt Inhaberin Jana Bachmann im Gespräch mit der MZ. Ihr selbst sei es sehr wichtig, den Müll, der anfällt, so gering wie möglich zu halten.
„Deshalb fragen wir auch immer noch mal nach, ob zum Beispiel ein Brötchen direkt aus der Hand gegessen wird oder verpackt werden soll“, sagt sie.
Gerichte zum Mitnehmen werden in der Fisch-Kate normalerweise in Assietten aus Polystyrol verpackt.
„Aber ich finde es gut, auch mal bewusst darauf zu verzichten“, sagt Jana Bachmann.
„Eine Kundin hat neulich sogar ihren eigenen Teller ins Restaurant mitgebracht.“ Ob sie damit die Umwelt schonen wollte oder einen anderen Zweck verfolgte, weiß die Chefin allerdings nicht.
Mehrweg statt Mülltonne: Schälchen für 30 Cent
Bei den Gulaschkanonen der Firma Kather, die mehrere Standorte im Harz hat, kann man Schälchen zum Mitnehmen für 30 Cent kaufen.
„Sie sind mikrowellengeeignet und können mehrfach benutzt werden“, sagt Mitarbeiter Mario Ecke. Viele würden aber die Suppen entweder direkt vor Ort essen oder hätten Töpfe dabei, um alles mit nach Hause zu nehmen.
„Vor allem die Ballenstedter sind da ganz verrückt und kommen häufig an die Gulaschkanone, die auf dem Berg in Richtung Mägdesprung steht“, so Mario Ecke.
Einige seiner Kunden würden zwar nicht unbedingt eigene Töpfe mitbringen, dafür aber eigene Löffel. „Wahrscheinlich essen sie davon lieber als vom Plastikbesteck“, sagt er. „Und ein bisschen Müll spart das ja auch.“
Mehrweg statt Mülltonne: Nicht zu viel Müll produzieren
Ähnliches haben auch die Mitarbeiter des Imbiss „Spezialitäten vom Grill“ aus Quedlinburg beobachtet, die jeden Mittwoch auf dem Markt von der Soljanka bis zur Bratwurst ihre Mahlzeiten anbieten.
„Wir achten sehr darauf, dass wir nicht so viel Müll produzieren“, sagt eine Mitarbeiterin im Gespräch mit der MZ. V
iele Kunden würden seit jeher ihre eigenen Töpfe oder Plastikschüsseln mitbringen. „Wir fragen auch, ob das Essen eingepackt werden soll oder gleich auf der Hand gegessen wird, das spart noch mal Müll.“ (mz)