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"Nachhaltigkeit" Mehrweg statt Müll beim Sachsen-Anhalt-Tag 2019 Quedlinburg: 2 Euro Pfand auf Getränkebecher aus Hartplastik

Von Petra Korn 29.05.2019, 05:56
Verschiedene Formen von Mehrweg-Bechern des Anbieters Cupconcept mit Hauptsitz in Sexau bei Freiburg im Breisgau.
Verschiedene Formen von Mehrweg-Bechern des Anbieters Cupconcept mit Hauptsitz in Sexau bei Freiburg im Breisgau. cupconcept.com

Quedlinburg - Einwegbecher für Getränke – das wird es beim Sachsen-Anhalt-Tag in Quedlinburg nicht geben: Der Initiative aus dem Stadtrat „und Überlegungen, die wir zuvor schon hatten“, folgend, wird beim Landesfest auf Nachhaltigkeit beim Verkauf von Speisen und Getränken geachtet, sagt Christian Legler, Produktionsleiter beim Sachsen-Anhalt-Tag.

So wird es ein Mehrweg-Pfandsystem für Getränke geben: Diese werden in Hartplastik-Bechern ausgeschenkt, die mit einem Pfand von zwei Euro belegt sind. Dieses Pfand sei so hoch, weil die Becher hochwertig seien, erklärt Christian Legler.

Gebunden worden sei für das Landesfest ein Dienstleister, der die Becher in verplombten Kisten liefere, die die Gastronomen vorbestellen, abholen und nach dem Verwenden zur Reinigung wieder an den Dienstleister zurückgeben müssten.

Stadt und Gastronomen teilen sich die Mehrkosten für Pfandbecher und Öko-Geschirr

Das System „ist mit Mehrkosten behaftet, auch für die Stadt, die es mit einigen Tausend Euro bezuschusst“, sagt der Produktionsleiter. Das Mieten und Reinigen der Becher werde durch das Organisationsteam subventioniert, aber auch die Gastronomen hätten einen Teil der Kosten zu tragen.

„Wir werden auch Kritiken bekommen“, schätzt Christian Legler ein. Mit Blick auf das Mehrwegsystem unterstreicht er, dass das in Quedlinburg so gewollt sei - und der Sachsen-Anhalt-Tag hier nicht der erste sei, bei dem ein solches Getränke-Konzept umgesetzt werde.

Bei der Ausgabe von Speisen werde FSC-zertifiziertes Öko-Einweggeschirr verwendet, produziert aus nachwachsenden Rohstoffen, erklärt Christian Legler. „Preismäßig wird sich das für den Endverbraucher nicht bemerkbar machen“, so Legler.

Abfall wird nicht getrennt, weil er „thermisch verwertet“ werde, sprich: verbrannt

Getrennt gesammelt - darüber sei mit der Entsorgungswirtschaft diskutiert worden - werde nicht, da der Abfall insgesamt thermisch verwertet werde, so der Produktionsleiter, der auf die „Gesamtbilanz“ aus Mehrweg-Bechern und Einweggeschirr aus nachwachsenden Rohstoffen verweist.

Der Stadtrat hatte im August auf Antrag von Gabriele Vester (Bürgerforum) beschlossen zu prüfen, ob die Verwendung „umweltfreundlichen Einweggeschirrs“ zur Bedingung für Anbieter gemacht werden könnte (die MZ berichtete). „Wir sind in der Umsetzung des Stadtratsbeschlusses, was ökologisch machbar ist, auch umzusetzen zum Sachsen-Anhalt-Tag“, sagt Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU). Mit Blick auf das Pfandsystem fügte er hinzu, dass dies in Quedlinburg durch das Becher-Pfand beim „Advent in den Höfen“ bereits bekannt sei. (mz)