MDR dreht in der Welterbestadt MDR dreht in der Welterbestadt: Weihnachtsbilder kommen aus Quedlinburg

Quedlinburg - „Es muss ja nicht immer das Erzgebirge sein“, sagt Bernd Geilert. Der Redakteur des Mitteldeutschen Rundfunks arbeitet in diesen Tagen mit Kollegen vor und hinter der Kamera an der großen Weihnachtssendung des Fernsehsenders. Unter dem Titel „Die schönsten Weihnachtsbräuche“ wird sie am 23. Dezember auch viele Bilder aus Quedlinburg zeigen. Mittendrin Opernsänger Gunther Emmerlich, der sich in der Weltkulturerbestadt mit denen unterhält, die Quedlinburg zur Weihnachtsstadt machen.
„Wir wollen auch mal zeigen, dass es Leute gibt, die sich erfolgreich für ihre Stadt einsetzen und Weihnachten zum Leben erwecken“, sagt Geilert. Der Lebendige Adventskalender beispielsweise habe viele Nachahmer gefunden, aber nirgends sei er so schön wie hier - weil er nicht kommerziell ist. „Es sind die Menschen und die Orte, die diese besondere Atmosphäre schaffen, diese ganz vielen kleinen Dinge“, sagt er.
Ungewöhnliche Weihnachtsbräuche
Die Bilder aus Quedlinburg sollen rund die Hälfte der 90-minütigen Sendung ausmachen, in der Emmerlich unbekannte wie ungewöhnliche Weihnachtsbräuche aus Deutschland vorstellt. So wird beispielsweise die sorbische Variante des Christkindes zu sehen sein: das Bescherkind. „Kind“ ist dabei freilich der falsche Begriff, denn es handelt sich traditionell um eine junge Frau, die im kommenden Jahr heiraten wird. Damit sie niemand erkennt, wird sie verhüllt. Schweigend geht sie mit ihrem Gefolge durch den Ort und verteilt Geschenke an die Alten und Kinder. „Es gibt nur noch zwei Dörfer, die das praktizieren“, so Geilert, der im Januar begonnen hat, sich mit ungewöhnlichen Weihnachtsbräuchen zu beschäftigen.
Durch Recherchen im Internet, bei regionalen Zeitungen, in Büchern und durch Gespräche mit Heimatforschern hat er Interessantes zusammengetragen, das auch im Harz zu finden ist: Wieda bei Bad Sachsa nennt sich das „Krippendorf“. In jedem Garten steht dort eine Weihnachtskrippe. (mz)