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Malteser Hilfsdienst Rockharz-Festival: Mehr als doppelt so viel Krankenhaus-Einlieferungen wie 2022

Von verstauchten Knöcheln über ein vermisstes Kind bis zum Verdacht auf Herzinfarkt: Der Malteser Hilfsdienst hatte auf dem Rockharz Open Air in Ballenstedt viel zu tun. Vor allem die Hitze machte sich auf dem Festival bemerkbar.

10.07.2023, 18:19
Wieder ein Besuchermagnet: Das Rockharz-Festival zog zehntausende Metal-Fans auf den Flugplatz Ballenstedt.
Wieder ein Besuchermagnet: Das Rockharz-Festival zog zehntausende Metal-Fans auf den Flugplatz Ballenstedt. (Foto: Matthias Bein/dpa)

Ballenstedt/MZ - Beim Rockharz Open Air haben mehr als 50 Bands die Metal-Fans vier Tage lang begeistert. Für den Malteser Hilfsdienst, der den Sanitätsdienst absicherte, ist eine einsatzintensive Woche zu Ende gegangen.

Wir haben am Anreisetag und den vier Konzerttagen insgesamt 1.030 Personen versorgt“, berichtet Andre Podschun. Wie der Referent für Einsatzdienste der Malteser in der Diözese Magdeburg berichtet, musste der Rettungsdienst – Stand Montagmittag – 53 Menschen ins Krankenhaus bringen. Zum Vergleich: 2022 waren 600 Behandlungen nötig, 22 Menschen mussten in Kliniken weiter versorgt werden.

Diesmal handelte es sich laut des Hilfsdienstes meist um chirurgische Fälle: Viele der Behandelten seien umgeknickt, gestürzt und hätten sich verschiedene Wunden zugezogen. Ausnahmefälle seien zwei Personen gewesen: Bei einer bestand der Verdacht auf Schlaganfall, bei einer anderen Verdacht auf Herzinfarkt. 120 Einsatzkräfte waren in Ballenstedt im Einsatz, zu Spitzenzeiten 70 parallel.

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Kritische Situationen seien im Wesentlichen ausgeblieben. „In einer Nacht wurde ein Brand befürchtet, weil großer Feuerschein sichtbar war. Letztlich war es nur ein gezündeter Bengalo. Von Zeltbränden sind die Kollegen der Feuerwehr und wir verschont geblieben“, ist Podschun dankbar.

Glimpflich verlief auch die Suche nach einem vermissten Kind auf dem Festivalgelände, an der die Malteser beteiligt waren. Der Sicherheitsdienst vor Ort konnte das Kind ausfindig machen.

Konzertbesucher findet seine Ferienwohnung nicht mehr

Hilfe geleistet haben die Malteser zudem einem Konzertbesucher, der nach einem Festivaltag nicht mehr wusste, wo sich seine Ferienwohnung befand. Mit ein wenig Recherche konnte das geklärt und dafür gesorgt werden, dass der Besucher heil in der Unterkunft ankam.

Die Hitze sei Einsatzkräften und Gästen stark anzumerken gewesen. Die ursprünglich beschafften 330 Liter Wasser und 200 Liter Säfte und Limonaden reichten nicht aus. Getränke und Infusionen mussten nachbeschafft werden, um die Versorgung zu sichern. „Was wir im vergangenen Jahr nicht gebraucht haben, mussten wir dieses Jahr zusätzlich stellen. Unser Logistiker hat in den Rockharz-Tagen 1.500 Kilometer zurückgelegt.“

Auch das länderübergreifende, kollegiale Miteinander kam nicht zu kurz: Die im vergangenen Jahr gegründete Magdeburger Katastrophenschutz-Jugend hatte ein Quiz mit Black Stories organisiert, für das Einsatzkräfte eigene Geschichten einreichen konnten. Gewonnen haben die Malteser aus Celle, die einen Geschenkkorb mit regionalen Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt mit nach Hause nahmen.