Lokalkrimi von Christian Amling Lokalkrimi von Christian Amling: Autor räumt mit Gerücht auf

Quedlinburg - Um es vorweg zu nehmen: Im elften Lokalkrimi von Christian Amling gibt es nicht eine Leiche. Das habe sich so ergeben, sagt er. „Ich habe eigentlich nie Lust auf Leichen.“ Stattdessen beschäftigt sich „Das schwarze Pferd“ mit der Vernetzung von realer und Computer-Welt. Es geht um Hacker, Versicherungsbetrug und jede Menge Wasser.
Das wieder im Dr.-Ziethen-Verlag Oschersleben erschienene Buch wird Amling am 8. November um 15.30 Uhr in der Blasiikirche präsentieren und Auszüge aus dem Krimi lesen, in dem er aktuelles Geschehen mit Fiktion verknüpft. In diesem Zusammenhang will er auch mit einem Gerücht aufräumen, das sich hartnäckig hält: „Es stimmt nicht, dass ich von Computern keine Ahnung habe. Ich kann sie nur nicht leiden“, sagt der Physiker, der ohne Handy lebt und als eines der wenigen Mitglieder des Quedlinburger Stadtrates kein Tablet benutzt. Er habe einen Festnetz-Telefonanschluss und einen Computer, den er als Schreibmaschine nutze. Internetzugang? Amling verneint.
Gedanken über die Abhängigkeit der Menschen von PCs
Der Fantasy-affine 62-Jährige macht sich in seinem jüngsten Roman Gedanken über die vielgestaltige Abhängigkeit der Menschen von PCs und welche Folgen daraus erwachsen können. Da wäre zum Beispiel eine zerstörerische Flutwelle, weil sich jemand in den Zentralcomputer des Rappbode-Talsperrensystems gehackt hat. Aus einem „Streich“ dreier Jugendlicher ist ein ernsthafter Kriminalfall geworden, denn „jemand, der wegen Versicherungsbetrugs Interesse an einem Hochwasser in Quedlinburg hat, hängt sich böswillig dran“, so Amling.
Die Gymnasiasten Hacki und Plasma ahnen davon nichts. Sie haben eine Wette mit der hübschen Sybille abgeschlossen: Wer als erster das Passwort für den Talsperren-Rechner hat, der lässt zum Beweis das Wasser ab. Aber nur ein bisschen und um Mitternacht, wenn keiner groß zu Schaden kommen kann.
Plasmas Mutter, am Quedlinburger Amtsgericht für Computerkriminalität zuständig, bekommt Wind von der Sache. Zum Schutz der Jugendlichen macht sie den Fall aber nicht offiziell, sondern bittet Irenäus Moll, ihn zu übernehmen. „Er ist ein überzeugter Computergegner, und das Ganze ist ihm ein bisschen zu heiß“, sagt Amling. Aber Moll übernimmt den Fall und nennt seine Auftraggeberin - weil sie so edel und schön erscheint - in seinen Gedanken „Das schwarze Pferd“. Womit der Titel des Krimis erklärt wäre, in dem natürlich auch Molls Freund Karl Wabenmond und Kommissarin Rita auftauchen. Die ermittelt dieses Mal in der Zast Halberstadt gegen einen, wie Amling sagt, „Brunnenvergifter“, der die Not von Asylbewerbern ausnutzt und sie zu kriminellen Handlungen drängt. (mz)