Leihgabe des Deutschen Museums Leihgabe des Deutschen Museums: Fliegende Rarität kommt nach Wernigerode

wernigerode/MZ - Das Luftfahrtmuseum Wernigerode erwartet eine Rarität aus dem Deutschen Museum München. Eines der drei letzten Exemplare einer HF-24 Mk 1 Marut wird im November im Harz landen - allerdings in seine Einzelteile zerlegt. Als Leihgabe auf unbestimmte Zeit wird die Marut ab dem 11. November im Luftfahrmuseum die bisherige Ausstellung mit über 50 Flugzeugen und Hubschraubern ergänzen.
Nach der Anlieferung im zerlegten Zustand wird der Aufbau mit Hilfe der Mitarbeiter des Deutschen Museums einige Tage in Anspruch nehmen. „Die spannende Phase des Zusammenbaus kann von Neugierigen im Rahmen eines Museumsbesuchs in dieser Woche beobachtet werden“, so Madeleine Aulich vom Luftfahrtmuseum. Die seit einiger Zeit aktive Kooperation der beiden Museen zeige, „dass sich das Luftfahrtmuseum Wernigerode nach fast 15 Jahren seit Eröffnung durchaus auf Augenhöhe mit den namhaften Luftfahrtmuseen Deutschlands befindet, was für eine private Einrichtung besonders bemerkenswert ist“.
In der Zukunft planen die Wernigeröder außerdem die Zusammenarbeit mit dem Militärhistorischen Museum Dresden. Von dort werde in Kürze die Wanderausstellung „Eisernes Kreuz. Geschichte eines Symbols“ für einige Monate in Wernigerode präsentiert, so Aulich. Diese sei bis vor kurzem im Militärhistorischen Museum Dresden und davor bereits in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg gezeigt worden. „Mit dieser Ausstellung wird dokumentiert, dass das Eiserne Kreuz seinen Ursprung bereits im Jahr 1813 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. hatte und nicht, wie oftmals angenommen, ein Symbol des Nationalsozialismus war“, so Madeleine Aulich.
Das Flugzeugmuseum hat mit seinem letzten Großexponat vor einem Jahr deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Am 16. Oktober 2012 war eine Transall auf ihrem letzten Flug auf dem Flugplatz Ballenstedt gelandet. Dabei ist das von der Bundeswehr ausgemusterte 30 Tonnen schwere Transportflugzeug zu früh aufgesetzt und nur wenige Meter an Schaulustigen auf der Straße nach Badeborn vorbeigerast. Ähnliche Gefahren gehen von der Marut, die am Morgen des 11. November erwartet wird, freilich nicht aus - sie wird per Lkw angeliefert.
Die Marut (Sanskrit für Windgeist) ist tatsächlich ein Exot - schließlich wird der einsitzige Jagdbomber von der indischen Firma Hindustan Aeronautics Limited (HAL) produziert. Der Erstflug fand 1961 statt. Bis 1977 wurden insgesamt 125 Flugzeuge gebaut. Die HF-24 war bis 1986 im Dienst und wurde 1971 im Krieg gegen Pakistan eingesetzt. Laut Deutschem Museum konnte das „aerodynamisch und konstruktiv hochwertige Flugzeug“ nie die erwünschten Überschall-Leistungen - bis zur zweifachen Schallgeschwindigkeit - erfliegen, da Indien kein Triebwerk mit der notwendigen Leistung beschaffen konnte.
