Landtagswahl Landtagswahl: Wirken an der Basis als Rüstzeug
WERNIGERODE/MZ. - "Ich habe damals sicher nicht bewusst Politik gemacht, aber ich wollte schon immer mitgestalten, nicht zum Objekt werden", versucht er eine Erklärung.
Für den Eintritt in die SDP allerdings habe er sich nach der Wende ganz bewusst entschieden. In Wernigerode war er Mitgründer der SPD, war der erste Geschäftsführer des Kreisverbandes und engagierte sich in der Gewerkschaft: Bei Galvano Wernigerode gründete er den ersten Betriebsrat, war mehrere Jahre lang dessen Vorsitzender.
Seit 1990 arbeitet er im Wernigeröder Stadtrat mit. 20 Jahre Erfahrungen in der Kommunalpolitik, die er sehr ernst nehme, und eine große Portion Lebenserfahrung seien zwei wesentliche Faktoren, die ihn seiner Meinung nach für die Arbeit im Landtag qualifizieren. "Ich weiß sehr gut über die Sorgen und Nöte der Menschen bescheid", sagt er und sieht sich deshalb als "Interessenvertreter von Arbeitnehmern, Familien, Mittelstand und allen, die einen sozialen Ausgleich in der Gesellschaft wollen".
Mindestlohn, Bildungschancen, einen Ganztagsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesstätte und dem Missbrauch von Leiharbeit einen Riegel vorzuschieben - das seien Themen, "auf die ich gut Lust habe, da mitzuarbeiten", sagt Siegfried Siegel. Bei allen Entscheidungen das Gemeinwohl im Blick zu haben, das empfindet er als vornehmste Aufgabe eines jeden Politikers.
Deshalb ärgern ihn Grabenkämpfe, die mit der Sache nichts mehr zu tun haben. "Warum rufen wir einen Bildungskonvent ins Leben, wenn hinterher einige nicht bereit sind, auf den Sachverstand der Teilnehmer zu hören?" fragt er sich beispielsweise. Warum man ihn wählen soll? Darauf hat er eine einfache Antwort: "Weil ich aus der Kommunalpolitik komme. Und da ist Politik ganz unmittelbar."