1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Landesliteraturtage in Wernigerode: Landesliteraturtage in Wernigerode: Im Zeichen des Buches

Landesliteraturtage in Wernigerode Landesliteraturtage in Wernigerode: Im Zeichen des Buches

Von Rita Kunze 08.09.2015, 18:31
Blick in den Salonwagen
Blick in den Salonwagen HSB Lizenz

Wernigerode - Die 24. Landesliteraturtage werden vom 12. bis 20. September in Wernigerode ausgetragen. Allerdings spannt sich aus den mehr als 150 Lesungen und Workshops ein Netz über den ganzen Landkreis, das von Dankerode bis Stapelburg und von Elbingerode bis Ermsleben reicht. So werden nicht nur in Wernigerode, sondern auch in 25 anderen Orten literarische Veranstaltungen stattfinden.

Das liegt vor allem daran, dass Schulen und Kindergärten großes Interesse an Lesungen gezeigt haben, sagt Kulturamtsleiterin Silvia Lisowski. „Zum Teil gibt es drei, vier Lesungen an einer Schule. Wenn so ein Bedarf da ist, wollten wir die Schulen nicht enttäuschen.“ Autoren werden auch in den Grundschulen Harzgerode, Ballenstedt, Neinstedt, Westerhausen, Thale, Quedlinburg und Friedrichsbrunn, in der Sekundarschule Thale/Nord, der Bansi-Schule Quedlinburg, der Freien Ganztagsschule Neinstedt, an der Pestalozzischule Quedlinburg, am GutsMuths-Gymnasium Quedlinburg, am Europa-Gymnasium Thale und in der Berufsschule Quedlinburg Lesungen gestalten.

Bibliotheken sind Partner

Partner sind ebenso die Bibliotheken, auch im Altkreis Quedlinburg: die Kinderbibliothek im Bildungshaus Carl Ritter, die Fürstin-Pauline-Bibliothek Ballenstedt, die Stadtbibliothek Ermsleben.

Eröffnet werden die Landesliteraturtage am 12. September um 13 Uhr mit einem Festakt im Harzer Kultur- und Kongresszentrum. Kultusminister Stephan Dorgerloh wird dort erstmals den neuen Landesliteraturpreis vergeben: Der mit 12 000 Euro dotierte KlopstockPreis für neue Literatur geht an die 33-jährige Ann Cotten, der es nach Auffassung der Jury gelingt, „die beschleunigten Verwandlungen heutiger Lebenswelten und die Brüchigkeit von Biografien und Selbstentwürfen stilistisch einzufangen und in eine Poesie zu wenden, die ihre Sprachkraft jenseits von Gattungsgrenzen entfaltet.“

Außerdem wird erstmals der mit 3 000 Euro dotierte Klopstock-Förderpreis verliehen, den der Dokumentarfilmer und Schriftsteller Mario Schneider für seinen Debütband „Die Frau des schönen Mannes“ erhält, der 2014 im Mitteldeutschen Verlag erschienen ist. Die Erzählungen des 45-Jährigen überzeugten „durch einen literarischen Reifegrad, der für ein Debüt mehr als bemerkenswert ist“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Am Abend des 12. September werden die beiden Preisträger um 19 Uhr eine Lesung in der Schlosskirche von Schloss Wernigerode gestalten, die von Gleimhaus-Direktorin Ute Pott moderiert und vom Duo Ani Lorak musikalisch umrahmt wird.

Auch der Tag des offenen Denkmals am 13. September soll Teil der Landesliteraturtage werden, sagt Silvia Lisowski. Im Einstein-Raum des Bildungshauses Carl Ritter wird Ludwig Schumann seine Zuhörer auf eine Reise entlang der Straße der Romanik mitnehmen und Frauen aus jener Zeit vorstellen, aber auch solche, die sich in der Gegenwart um die Straße der Romanik verdient gemacht haben.

In der Kinderbibliothek erzählt zur gleichen Zeit Irene Martha Leps für Kinder ab sechs Jahren vom „Geschenk der Katze“. Eine Buchlesung im Halberstädter Gleimhaus widmet sich dem Orgelprojekt von John Cage in der Buchardikirche.

Vier Autoren in vier Räumen

Für eine besondere Veranstaltung haben sich die Organisatoren der Literaturtage Anregungen bei den Wernigeröder Schlossfestspielen geholt: Die Wandelkonzerte des Philharmonischen Kammerorchesters sind Vorbild für das „Literaturkarussell“ am 15. September um 19 Uhr im Kloster Ilsenburg. Johanne Jastram, Renate Sattler, Bernd Wolff und Kurt Fricke lesen in Räumen des Klosters parallel aus ihren Werken. Nach einer halben Stunde gibt es eine Pause, und „man kann dann zwanglos in einen anderen Raum wechseln oder aber bleiben, sich mit dem Autoren unterhalten und die Atmosphäre genießen“, sagt die Amtsleiterin.

Auch das länderübergreifende Literaturfestival „Mordsharz“ , das vom 17. bis 19. September stattfindet, wird zum Bestandteil der Landesliteraturtage in Wernigerode: Die Eröffnungsveranstaltung findet in der Remise des Kunstvereins statt. Ab 18 Uhr werden dort das Schriftstellerpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel alias Freda Wolff ihren Bestseller „Töte ihn, dann darf sie leben“, Christian Amling seinen zehnten Quedlinburg-Krimi „Das Steinkistengrab“ und Zoë Beck ihren Roman „Schwarzblende“ vorstellen.

Die Stadt Wernigerode hat für die Durchführung der Landesliteraturtage engagierte Partner gefunden. Die Kreismusikschule Harz sorgt für die musikalische Umrahmung so mancher Veranstaltung, ebenso das Philharmonische Kammerorchester. Die Glasmanufaktur Derenburg fertigt venezianische Glasfedern in den Wernigeröder Stadtfarben Rot und Weiß an, die allen Autoren überreicht werden sollen. (mz)

Programmbroschüren und Flyer gibt es in den Bibliotheken und Touristinformationen. Das Programm ist auch online abrufbar: www.landesliteraturtage-wernigerode.de