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Kultur im Lockdown Kultur in Quedlinburg im Corona-Lockdown: Arbeitskreis 7kunst hat ein bitteres Jahr hinter sich

Von Rita Kunze 07.01.2021, 10:57
Wie im Märchen „Sterntaler“: Eberhard Brecht und Swantje Fischer hoffen auf Geldspenden für die Kultur.
Wie im Märchen „Sterntaler“: Eberhard Brecht und Swantje Fischer hoffen auf Geldspenden für die Kultur. Rita Kunze

Quedlinburg - Kein Brühlfest, kein Advent in den Höfen, keine Theaterprojekte: Das Jahr 2020 verlief für den Arbeitskreis 7kunst ausgesprochen schlecht. Der Verein hatte im vergangenen Jahr keinerlei Einnahmen, sagt dessen Vorsitzender Arnold Hofheinz. Und das, wo eine Mieterhöhung bevorsteht.

Jetzt kann sich die 7kunst über einen kleinen Lichtblick in schwierigen Zeiten freuen: Eberhard Brecht, Quedlinburger Kulturfreund und SPD-Bundestagsabgeordneter, hat dem Verein eine Spende von 500 Euro übergeben. „Ich sehe, wie es überall aussieht mit der Kultur“, sagt er. Nicht nur der Einzelhandel sei in Bedrängnis, und Verlorenes aufzuholen, sei extrem schwierig.

Viele Ausstellungen fielen ebenso aus wie zwei Theaterprojekte

Der Arbeitskreis 7kunst ist ein Markenzeichen für Quedlinburg, sagt Eberhard Brecht. Er organisiere ja nicht nur das Brühlfest, sondern auch viele andere Veranstaltungen. „Die 7kunst ist etwas Sichtbares, das ich weiterhin sichtbar sein lassen möchte“, begründet er sein Engagement.

Er wolle einen Impuls setzen in der Hoffnung, dass sich ihm andere anschließen und ihrerseits Kulturschaffenden helfen: „Es gibt viele andere, die unterstützenswert sind.“

Ein Jahr im Wordspeicher - dort veranstaltet der Arbeitskreis 7kunst Ausstellungen, Theater- und Musikabende - ist normalerweise gut mit Terminen gefüllt. Das hätte auch 2020 so sein sollen.

Außerdem habe der Verein zwei Theaterprojekte vorgehabt, sagt Arnold Hofheinz. Die habe man aber schließlich ganz ausfallen lassen. „Wir hätten was machen können vor zehn Zuschauern. Die Einnahmen hätten dann aber nicht mal für die Tantiemen gereicht.“

Künstler und Kunsthandwerker präsentierten ihre Produkte im Wordspeicher

Auch der Ausstellungsbetrieb wurde auf Sparflamme gehalten: Zwei Ausstellungen konnten unter Einhaltung der Hygienebedingungen realisiert werden. In normalen Jahren ist der Wordspeicher auch einer der vielen Höfe in Quedlinburg, in denen Künstler und Kunsthandwerker im Advent drei Wochenenden lang die Möglichkeit haben, ihre Produkte zu verkaufen.

Durch den Wegfall der Veranstaltung war ihnen diese Chance genommen - und der Arbeitskreis entschloss sich, ihnen zu helfen. Schon im Spätsommer - da war der „Advent in den Höfen“ zwar noch nicht abgesagt, aber ungewiss - hatten sie die Möglichkeit sich im Wordspeicher zu präsentieren.

Einiges habe man auch verkaufen können, sagt Hofheinz. Möglich sei dies aber auch nur durch die Unterstützung ehrenamtliche Helfer gewesen. Ein sehr schönes Programm, das ins Wasser fiel, sei auch die Lesung mit Schauspielern, die Texte junger Autoren vortragen.

Es soll das erste Projekt sein, dass die 7kunst in diesem Jahr angehen will - wenn sie denn wieder darf. Ein weiteres Vorhaben ist eine szenische Lesung von André Hellers Buch „Uhren gibt es nicht mehr“. „Unglaublich poetisch und berührend“, sagt Hofheinz über das Werk, in dem André Heller Gespräche mit seiner Mutter verarbeitet hat. Geplant sind auch die Fortführung des „Bettgeflüsters“, Theaterprojekte, Ausstellungen und Zeichenkurse.

Spenden können auf das Konto des Arbeitskreises 7kunst, IBAN DE88 8105 2000 0371 0516 30 überwiesen werden. Auf Wunsch werden Spendenquittungen ausgestellt. (mz)