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Kleingärtnertag Kleingärtnertag: "So gärtnern wir im Harzkreis!"

Von Gerald Eggert 07.09.2015, 15:56
Gartenfreunde können sich ihre Apfel- und Birnensorten von Fachleuten bestimmen lassen.
Gartenfreunde können sich ihre Apfel- und Birnensorten von Fachleuten bestimmen lassen. Jörg Isachsen Lizenz

Halberstadt - Rund 11 000 Gartenfreunde in 185 Vereinen bewirtschaften im Landkreis Harz eine Fläche von über 500 Hektar. Sie alle sind in den drei Regionalverbänden in Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode organisiert. Diese Verbände arbeiten auf vielen Ebenen eng zusammen und sehen als wichtigste Aufgabe, vor allem junge Familien mit Kindern für die Kleingärten zu gewinnen - und damit die Kleingärtnerei für künftige Generationen zu sichern.

Nachdem 2013 im Wernigeröder Bürgerpark der 2. Kleingärtnertag vom Wernigeröder Regionalverband organisiert und erfolgreich veranstaltet wurde, sind in diesem Jahr die Halberstädter am Zuge. Seitdem der Kooperationsrat der Harzkreisverbände zu Jahresbeginn das Gästehaus Spiegelsberge und seine großzügigen Außenanlagen besichtigt und grünes Licht gegeben hatte, laufen die Vorbereitungen.

Am Sonnabend, 12. September, findet von 10 bis 16 Uhr der Kleingärtnertag unter dem Motto „Mein Verein, mein Zuhause, mein Garten, meine gute Stube. So gärtnern wir im Harzkreis!“ statt. „Wir haben ein umfangreiches Angebot auf die Beine gestellt, das sicher das Interesse vieler Gartenfreunde finden wird“, so Walter Ludwig, Vorsitzender des Halberstädter Regionalverbandes. Er verweist unter anderem auf die Ausstellung und Beratung der Baumschule Thormeier aus Blankenburg, die fachliche Beratung zum Pflanzenschutz, die Untersuchung von Bodenproben und die Bestimmung von Apfel- und Birnensorten. Zu diesen Fachleuten gesellt sich ein Imker, der erklärt, wie Honig erzeugt wird. Für Kinder gedacht sind das „Grüne Klassenzimmer“, eine Hüpfburg sowie Ponyreiten und Kremserfahrten, zu denen auch die Erwachsenen eingeladen sind.

Weitergabe des Gärtnerwissens

„Wir Gartenfreunde möchten gern mit den Besuchern ins Gespräch kommen, unser Fachwissen und unsere Erfahrungen in der Gartenarbeit an sie weitergeben“, bietet sein Stellvertreter Jochen Hupe an. Er verweist auf die lange Tradition von Kleingartenanlagen in der Ostharzregion. Vor allem während des Ersten Weltkrieges etablierte sich hier das Kleingartenwesen. In dieser Zeit und in der anschließenden Weltwirtschaftskrise hatte es vor allem Bedeutung für die Ernährung der städtischen Bevölkerung. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kleingärten nicht nur zur Deckung des Nahrungsbedarfs, sondern auch zum Dauerwohnen genutzt.

Mittlerweile hat sich die Funktion der Kleingärten gewandelt. Der wirtschaftliche Nutzen des Obst- und Gemüseanbaus wird durch Aspekte des biologischen Anbaus, aber auch durch die Freizeit- und Erholungsnutzung sowie die naturnahe Gartengestaltung ergänzt. Die Anlagen sind wahre Stätten der Erholung, des körperlichen Ausgleichs vom täglichen Arbeitsstress sowie der Begegnung und der Geselligkeit mit Gleichgesinnten. „Für rund 150 Euro im Jahr kann die gesamte Familie ihre Freizeit auf der 400 Quadratmeter großen Parzelle verbringen, mit der Natur verbunden sein und dazu noch selbst angebautes gesundes Ost und Gemüse ernten“, unterstreicht Walter Ludwig.

Der Vorsitzende des Halberstädter Regionalverbandes und seine Mitstreiter freuen sich auf zahlreichen Besuch am Kleingärtnertag: „Wir sind gut vorbereitet.“ Der Eintritt ist frei. (mz)