Kleine Schau voller Ästhetik
Bad Suderode/MZ. - Die Gefahr, dass der umstrittene meterhohe Hochwasserschutzwall im Selketal gebaut wird, ist noch nicht gebannt. Und so zeigen die fotografischen "Entdeckungen im Selketal" von Annette Westermann, derzeit zu sehen in der Alten Kirche Bad Suderode, wie schön und kostbar die Natur in dieser Region ist. Und wie schade es wäre, ginge sie für immer verloren.
"Wir wollen, dass der Damm nicht gebaut wird, weil es anders geht", darüber ist man sich im Freundeskreis Alte Kirche offenbar einig. "Das Selketal ist schön und gefährdet, mit nicht immer gleich sichtbaren Tierarten", sagt Vereinsvorsitzende Ursula Fitzel. Allein 74 seltene Arten lebten im Wasser der Selke, ergänzt Annette Westermann. Die Grundschullehrerin hat einen feinen Sinn für die Natur und vermag ihre Intentionen mit der Kamera so umzusetzen, dass die Fotografien den Betrachter berühren. Technisch nachgeholfen wird dabei nicht, darauf legt sie Wert. Sie zeigt die Natur, wie sie ist. Und dennoch - oder gerade deswegen - eröffnet sich dem Betrachter "eine Traumwelt", wie Ursula Fitzel sagt. Sie staunt über die Eleganz einer Blüte, die sichtbar am Ende ihrer Zeit angelangt ist, aber: "Haben Sie denn eine Mohnblüte schon einmal so gesehen?"
Annette Westermann geht es nicht um allgemein schöne Naturaufnahmen. Sie will die "Ästhetik von natürlichen Zusammenhängen im Detail" aufzeigen: Pretiosen gleich funkeln zwei Wassertropfen an einem Grashalm, eine von zwei Insekten besuchte Distelblüte wird im Gegenlicht zu etwas Besonderem, und außerordentlich kostbar erscheint ein Wassertropfen, wie eine Perle, auf einem Blatt.
Annette Westermann, "Entdeckungen im Selketal", bis 4. September dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr, Tel. 039485 / 949 15