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Der Ortskurator Klaus-Dieter Plate ist ehrenamtlich für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im Einsatz

Was ihn antreibt und welche Erfahrungen er mitbringt.

Von Petra Korn 13.11.2021, 14:00
Klaus-Dieter Plate ist Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Diese engagiert sich stark in Quedlinburg und hat auch das Palais Salfeldt saniert.
Klaus-Dieter Plate ist Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Diese engagiert sich stark in Quedlinburg und hat auch das Palais Salfeldt saniert. Foto: Korn

Quedlinburg/MZ - „Wenn es die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nicht gegeben hätte, würde Quedlinburg noch lange nicht so aussehen, wie es heute ist“, sagt Klaus-Dieter Plate.

Rund 29 Millionen Euro seien aus Spenden in Quedlinburg investiert worden, „das wäre ohne die Stiftung niemals in dieser Kontinuität erfolgt“, erklärt Plate und findet: „Da muss man auch mal ein Stück zurückgeben.“ Klaus-Dieter Plate ist einer von 500 Ehrenamtlichen bundesweit, die sich für den Denkmalschutz engagieren. Er ist Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Quedlinburg und damit als Botschafter der Stiftung Ansprechpartner in der Welterbestadt und darüber hinaus.

„Durch die Stiftung gab es ungeheuer viel Engagement“

Wie stark sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einschließlich der neun Treuhandstiftungen und zwei Fonds unter ihrem Dach in Quedlinburg engagiert hat, das hat Klaus-Dieter Plate selbst über Jahrzehnte miterlebt. Mehr als 27 Jahre hat er bei der Baubecon, dem Sanierungsträger der Welterbestadt, gearbeitet, von 2005 bis 2017 als Projektleiter für Quedlinburg. „Durch die Stiftung gab es ungeheuer viel Engagement.“

So sei etwa Gottfried Kiesow - Gründungsvater und langjähriger Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Ehrenbürger der Welterbestadt - oft in der Stadt gewesen und durch ganz Deutschland gereist, um für Quedlinburg und um Spenden zu werben. In der Stiftungszeitschrift „Monumente“ sei Quedlinburg „intensiv abgebildet“. So hätten 142 Denkmale erhalten und saniert werden können, darunter 8 im Eigentum der Stiftung selbst. Dazu zählt beispielsweise das Palais Salfeldt. Und auch aktuell gibt es Unterstützung - in diesem Jahr für 28 Projekte in Sachsen-Anhalt, darunter das Große Schloss Blankenburg und die ehemalige TBC-Kinderheilstätte Harzgerode, und aus dem Fachwerkhäuserprogramm etwa für die Kaiserstraße 1a und den Markt 5 in Quedlinburg.

Noch gibt es 150 Sorgenkinder in der Stadt

Unter den etwa 2.000 Fachwerkhäusern in Quedlinburg gebe es noch rund 150 „Sorgenkinder“, große Häuser wie etwa im Steinweg, die große Bauschäden hätten und deren Sanierung viel kosten werde. Auch das sei für ihn ein Punkt gewesen, sich als Ortskurator zu engagieren. Angesprochen worden sei er wegen dieses Ehrenamtes durch Rainer Mertesacker, der Quedlinburg lange betreut habe, und Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Als berufener Ortskurator hat Klaus-Dieter Plate vielfältige Aufgaben. Erklären, was ein Denkmal sei und warum Denkmalschutz wichtig, das müsse er - im Gegensatz zu Kuratoren in anderen Teilen Deutschlands - in Quedlinburg nicht. Hier sei die Bewusstseinsbildung schon erfolgt, habe er diese Arbeit schon 27 Jahre lang gemacht. Aber sich beim Tag des offenen Denkmals einzubringen, gehöre beispielsweise dazu. Ebenso wie mit dem Programm „Denkmal aktiv“ in Schulen zu gehen, den Kontakt zu den Jugendlichen in der Jugendbauhütte - in Quedlinburg befindet sich die erste und älteste - zu halten und zu den Spendern, sie zu begleiten, wenn sie in die Stadt kämen. Und Spenden für bestimmte Objekte einzuwerben.

„Ich bin auch sehr froh, dass die Stadt meinem Vorschlag gefolgt ist und den Westflügel übernommen hat“

So wie etwa für den Fleischhof. „Hier habe ich zum Beispiel daran mitgearbeitet, den Fleischhof in ‚Monumente‘ vorzustellen. Da sind immerhin 100.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Ich bin auch sehr froh, dass die Stadt meinem Vorschlag gefolgt ist und den Westflügel übernommen hat“, sagt Klaus-Dieter Plate, der als Ortskurator auch eng mit der Stadt zusammenarbeitet. Und noch etwas zählt der 69-Jährige zu seinen Aufgaben: „Ich animiere die Leute, sie sollen ‚Glücksspirale‘ spielen.“ 46 Prozent des eingeworbenen Geldes kämen auf diesem Weg zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz. In deren Ortskuratorium Quedlinburg Klaus-Dieter Plate momentan allein arbeitet. „Wenn jemand, der sich für Denkmale interessiert, Lust hat, mitzuarbeiten, wäre ich schon sehr interessiert“, sagt er.